Der Staat ist als Gemeinschaft von Menschen geeignet, zur Vollendung des Reiches Gottes beizutragen. Indem jeder Mensch durch seine Ebenbildlichkeit zu Gott und seine unbedingte Liebe von Gott befähigt ist, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen, verwirklicht die Demokratie als Regierungsform den Willen der Schöpfung.
Doch gehen viele Menschen Fehl in der Annahme, dass Staat und Kirche zwei Sachen sein, die nichts miteinander zu tun haben. Kein Christ kann authentisch am Sonntag in der Kirche beten und am Montag im politischen Leben unchristliche Entscheidungen treffen. Der Glaube steht im Leben der Menschen, und hat daher unvermeidbar Einfluss auf das politische Verhalten der Menschen.
Es muss sich daher jedes kirchliche Glied seiner Rolle im Staat bewusst werden: Dem eigenständigen Bürger die moralische Richtlinie für sein politisches Handeln vorzugeben. Sicher kann der Mensch vom christlichen Gedanken geleitet zu unterschiedlichen Entscheidungen kommen und eine unterschiedliche Politik unterstützen, doch kann der christlich geführte Mensch niemals die Grundpfeiler des Evangeliums umstürzen.
Daher soll sich die Kirche überall auf der Welt ein stärkeres Gehör verschaffen. Die Predigt als Mittel der Evangeliumsauslegung bezieht sich nicht nur auf das Privatleben, sondern soll Stellung beziehen zum politischen Tagesdiskurs. Die Unterstützung christlich denkender Parteien ist eine Verwirklichung des Evangeliums. Sich liberalen und sozialistischen Ideen entgegenzustellen ist Kernanliegen der Kirche.
Denn wenn der Staat sein christliches Fundament verliert, hat er auch seine Existenzberechtigung verloren. Unterstützung der Demokratie heißt nicht Unterstützung um jeden Preis. Wo der Staat die Grenzen des christlich Vertretbaren verlässt, hat die Kirche sich von ihm loszusagen und seine Unterstützung aufzukündigen. Also ist es die Bestrebung der Kirche, in allen Ländern das Christentum fest im Staatswesen zu verankern.