Liebe Brüder und Schwestern.
"Je größer du bist, umso mehr bescheide dich, dann wirst du Gnade finden bei Gott."
Demütig zu bleiben und eher den letzten als den ersten Platz zu suchen, sich eher zurückzuhalten und zurückzutreten als aufzutreten. Demut ist der Mut zu dienen und nicht Gott zu spielen. Zukünftig wird unserem Weihekandidaten Adrian bei vielen Gelegenheiten der Ehrenplatz angeboten werden: bei feierlichen Zeremonien, bei Gemeindefesten und -begegnungen, bei kirchlichen Veranstaltungen seiner Gemeinden und Diözese, bei großen Festmahlen. Auch wird er später, in seiner Bischofskirche in Blaakendam, Freesland zum Platz an der Kathedra geführt wernde. Und er wird ihn annehmen dürfen. Dabei möge ihm immer im Bewusstsein bleiben, dass seine Weihe eine besondere Prägung durch Jesus Christus ist der nicht gekommen ist, sich bedienen zu lassen, sondern zu dienen.
Das Evangelium, das wir gerade gehört haben, fordert uns heraus, es unterstreicht besonders die Hinwendung zu den Notleidenden: Lade nicht nur deine Familie und Freunde, deine reichen Nachbarn ein; nein, sei und bleibe einladend für die Notleidenden. Für Menschen, die nicht viel mitbringen können, die gelähmt sind von Schmerzen und Enttäuschungen, die sich innerlich und äußerlich nicht frei bewegen können oder keine Perspektive mehr sehen.
Es mag, liebe Schwestern und Brüder, im Angesicht dieser prächtigen Bischofsweihe, die einzig unsere große Freude über diese Berufung Ausdruck gibt, fast anstößig klingen. Andererseits sind auch heute so viele Menschen verschiedenster Herkunft und Charaktere hier keine geschlossene Gesellschaft. Und ab morgen beginnt für Adrian der Alltag eines menschenzugewandten Dienstes. Es möge sich die herausfordernden Texte dieses Samstages tief einprägen und für seinen bischöflichen Dienst nutzen: das Herz und die Arme weit zu öffnen für die Menschen und sie auf den immer größeren Gott zu verweisen.