Aber wir sind alle Sünder, nicht wahr? Ich sah in ihren Ausführungen den Gedanken de Erbsünde. Erbsünde ist auch ohne Handlung vererbbar. Ansonsten sollten wir nochmal über unser Sündenverständnis reden.
[3. Konferenztag] Medizinethik
-
-
Die Erbsünde ist nur ein unwesentlicher Teil im Vergleich zu den Sünden, die Menschen begehen. Ich muss auch nicht darauf hinweisen, dass die Taufe den Mangel tilgt, die ein Kind erst noch empfangen wird.
-
Nun verstehe ich Ihren Einwand noch weniger.
-
Es ist doch ganz einfach: Ein ungeborenes Kind ist nur durch die Erbsünde belastet und ein erwachsener Mensch hat sich versündigt, aktiv und willentlich. Wessen Leben ist nun also eher schützenswert? - Das des Kindes, dessen Makel durch die Taufe getilgt wird, oder das der Frau, die Sünderin ist?
-
Was Bruder Saldaviar hier vorbringt ist ein Skandal, kein Leben ist mehr oder weniger wert, alles Leben kommt von Gott, ist in gleicher Würde und damit in gleichem Wert geschaffen. Das ist nicht nur vorkonzilliar, das ist widerwärtig menschenverachtend.
-
Bevor wir uns jetzt hier im Kreise drehen und uns noch weiter anhören müssen, welchen Unwert das menschliche Leben aufgrund von Sünde haben sollte, schlage ich vor, die Beratungen an dieser Stelle zu beenden. Diese Äußerungen sind nicht diskussionswürdig.