[Lorcia] Villa Estelle

Ah, du hast wohl meine Gedanken erraten?

Ich dachte gerade, ein Wein würden den Tag einen guten Abschluss geben...

Lachend und sichtlich fröhlich nimmt er ein Glas Wein entgegen und kostet von dem herrlichen Brot.

Mein Lieber, du unertreibst maßlos. Ein exellenter Wein und ein herrliches Brot.

Vielen Dank. Auch, dass ich stets und ständig in deinem Hause unterkommen kann.

Ich finde aber ein Dank ist angebracht.

Zuvor hatte Renaldi mit der Haushälterin drei Kisten der Lieblingsweine Renaldis aus Mérolie dekroativ auf einen Servierwagen drappiert, den ernun hereinschiebt.

Ein kleiner Dank.

Ich würde auch gern weiterhin deine Gastfreundschaft ausreizen, obwohl sich nun ein eigenes Haus möglicherweise lohnen könnte.

Nach einer kleinen nachdenklichen Pause...

Du kanst dir nicht vorstellen, wie sehr ich mich freue mit dir hier nun wieder zussammenzuarbeiten. Das Gespräch mit dem Heiligen Vater heute Morgen gibt mit aber noch immer zu denken.

Mich bewegt, auch in meiner neuen alten Funktion, noch eine andere Frage. Wie ist es um Bergen und die Kirchenprovinz bestellt?

Ich muss gestehen, die situation ist für einen Außenstehenden auch nicht leicht nachzuvollziehen.

Die heilige Mutter Kirche konnte hier eine wichtige Rolle in der Vermittlung übernehmen, meinst du nicht auch? Dann würde die Stille um unsere Kirche auch weichen...

Renaldi überlegt kurz.

Ich weiß, du bist zu nah dran, aber meinst du die Brüder vor Ort können der Lage Herr werden und dem Land eine Orientierung geben? So es aus deiner Sicht Sinn ergibt, könnte ich eine beratende Rolle in der Lage einnehmen.

Das klingt vielleicht gewagt, aber wenn wir eine Person fänden, die beiderseits akzeptert würde, könnte die Kirche als Vermittlerin angesehen werden. Auf beiden Seiten wird es die Kirche nicht leicht haben. Wir werden in Bergen nach Frieden suchen müssen, sonst wird unsere andauernde Aufgabe der Trost der Hinterbliebenen sein.

Das Gebet ist unser wichtigster Beitrag, lieber Bruder.

Aber der Herrgott hat uns auch einen Verstand und verschiedene Talente gegeben, die wir zum Wohl der Menschen einsetzen sollen. Das gehört zum bischöflichen Amt genauso dazu.

Wie genau eine Beteiligung der Heiligen Mutter Kirche aussehen kann, das wird sich mir hoffentlich noch offenbaren, ich halte es aber nicht für ausgeschlossen. Vielleicht darf es auch keine offizelle Vermittlung der einen Kirche sein, sondern an Personen gebunden.

Wie schätzt du deine eigene Stellung im Land ein? Könntest du ein Vermittler sein, aufgrund des Ansehens deiner Person und weniger der Kirche, die du vertrittst?

Wir brauchen als eine Person, die von beiden Seiten als neutral eingestuft wird, die Gegebenheiten aber kennt.

Renaldi grübelt. Und nimmt noch einen Schluck vom Wein, in der Hoffnung darin liegt die Wahrheit.

Vorzüglicher Wein. Von wem hast du den nochmal?

Ach, du Glückerlicher!

Renaldi grübelt weiter...

Es ist wirklich nicht leicht in diese Lage jemanden zu schicken. Ich könnte vielleicht Bruder Marcus fragen, ob er jemanden im Blick hat, der diese Aufgabe übernehmen kann... oder möglicherweise ist er selbst ein geeigneter Kandidat? Als Diplomat neutral, er kennt das Land, er ist möglicherweise bekannt...nur hat er gerade vor wenigen Monaten die Leitung der Kirchenprovinz Barnstorvia übernommen...

Natürlich ist ein Nuntius ein Mann der Kirche, aber er ist nach so vielen Jahren in einem anderen Land nicht mehr in die aktuellen Geschehnisse in Bergen verknüpft.

Wenn wir unserem Herrn Jesus Christus folgen wollen, müssen wir wohl oder übel auch mit Menschen sprechen, die geächtet sind, mein lieber Bruder. Alles bisher hat offenbar auch nicht zum Erfolg geführt.

Gott sei Dank. Nicht auszudenken, wie die Lage nun wäre.

Ein Mann, der Vertreter eines friedlichen Weges wäre, könnte Marcus auch sein.