[Vorlesung] Apostolisch-katholische Dogmatik

  • Ebenfalls im kleinen Vorlesungssaal der Akademie findet auch die zweite Vorlesung für die Magister-Studenten statt.


    Sehr geehrte Damen und Herren, herzlich Willkommen!


    In der Dogmatik befassen wir uns mit den Inhalten der katholischen Glaubenslehre und werden als Beispiele dazu die Trinitätslehre, die Mariologie - also die Marienverehrung in der katholischen Kirche - und die Sakramentenlehre behandeln.

  • Makrus kommt gerade herein und setzt sich relativ weit nach vorne.

    Son Éminence

    Marcus Cardinal de Monte Elde

    Cardinal prêtre à San Bartolomé a Puerta Roja

    Archevêque de Orly et Brissac

    Archevêque titulaire de Attaeon

    Primat de Barnsortvie


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  • Als Einstieg würde ich mit der recht überschaubaren Trinitätslehre beginnen. Was wissen Sie den bereits über die Dreifaltigkeit Gottes und über den Streit zwischen Arius und Athanasius?

  • Der eine Gott wirkt und offenbart sich in drei Personen: Gottvater, der den Himmel und die Erde erschaffen, den Alten Bund mit Abraham und seinen Nachfahren geschlossen, diese aus der Sklaverei in Ägypten geführt, ihnen seine Gebote gegeben und das Kommen des Messias verhießen hat; dem Sohn, der in Erfüllung der Jesaja gegebenen Prophezeiung gekommen ist, das Gesetz Gottes zu erfüllen und der durch seinen stellvertretenden Opfertod am Kreuz den Neuen Bund zwischen Gott und den Menschen besiegelt hat; und dem Heiligen Geist, der aus Gottvater und dem Sohn hervorgehenden wirkenden Gegenwart Gottes im menschlichen Leben.


    Während Athanasius Gottvater und den Sohn als eine personale Einheit und in dieser somit gleichrangig als Personen des einen Gottes begreift, lehrte Arius die Erschaffung des Sohnes durch Gottvater vor der Schöpfung der Welt, durch die gleiche Macht, vermittels welcher Gottvater die Welt erschaffen hat. Der Sohn ist somit nach Athanasius gegenüber der Welt zwar ebenso präexistent, doch gab es, im Gegensatz zu Gottvater, eine Zeit vor Erschaffung der Welt, da der Sohn noch nicht existierte. Er ist Gottvater gegenüber als dessen erste und vollkommenste Schöpfung gleichwohl nachgeordnet.


    Der Streit wurde auf Betreiben Konstantins auf dem Konzil von Nizäa 325 mit Annahme des Nizäischen Glaubensbekenntnisses entschieden, das die Wesenseinheit und somit Gleichrangigkeit von Gottvater und dem Sohn bekräftigt.

  • Markus schreibt auch fleißig mit und ist über das Wissen erstaunt... ob sie eine neue Mitstudentin ist?!

    Son Éminence

    Marcus Cardinal de Monte Elde

    Cardinal prêtre à San Bartolomé a Puerta Roja

    Archevêque de Orly et Brissac

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  • Vielen Dank, Frau Garland. Da dies sehr viele Informationen auf einmal waren, würde ich die anderen bitten, die Trinität in eigenen Worten und etwas kompakter zu wiederholen. Beschränken Sie sich bitte zunächst auf die Beziehung von Vater, Sohn und Heiligem Geist sowie den Begriff Gott.

  • macht den Anfang


    Also, Gott ist erstmal die Vereinigung aller drei Aspekte in einem: Des Heilige Vaters als Erschaffer der Erde und der Menschheit. Des Sohnes, Jesus Christus, der für unsere Sünden gestorben ist, und des Heiligen Geists als Symbol für das Wirken Gottes in den Menschen.

  • Sehr richtig, und mit dieser Art der Einheit wollen wir uns noch ein wenig beschäftigen. Ich habe Ihnen dazu eine Strophe aus einem Kirchenlied mitgebracht:


    Lob, Ehr und Preis sei Gott dem Vater und dem Sohne
    und Gott dem Heilgen Geist im höchsten Himmelsthrone,
    ihm, dem dreiein'gen Gott, wie es im Anfang war
    und ist und bleiben wird so jetzt und immerdar.


    Welche Informationen über die Trinität verbergen sich in dieser Strophe?

  • Der Komponist dieses Liedes wollte damit ausdrücken, dass Vater, Sohn und Heiliger Geist nicht nur jetzt wesensgleich sind, sondern schon immer wesensgleich waren, sodass der Vater den Sohn nicht geschaffen hat, sondern Vater und Sohn schon vor Beginn der Welt gemeinsam existiert haben.


    Wo Sie die Trinitätslehre in der Heiligen Messe wiederfinden, wird Ihnen in der entsprechenden Vorlesung aufgezeigt werden.


    Nun möchte ich Sie noch einmal bitten, Besonderheiten des folgenden Bildes aufzuzeigen:



    Übersetzung aus dem Alt-Attlischen:
    pater - Vater
    filius - Sohn
    sp(irit)us sa(nc)t(us) - Heiliger Geist
    deus - Gott
    est - er/sie/es ist
    non - nicht

  • Zuerst fällt mir auf, dass Gott hier drei Gesichter hat, also Vater, Sohn und Heiligen Geist getrennt.
    Dieser Eindruck wird unterstrichen durch die Gestaltung des Beziehungsdreiecks: Die Verbindungen durch "est", und damit die Einigkeit im Begriff "deus" sind dünner gehalten als die "non est"-Verbindungen zwischen "pater", "filius" und "spiritus sanctus" und damit ihre Ungleichheit. Sie stehen zwar in Verbindung und bilden zusammen einen Gott, sind aber nicht das gleiche.

  • Nickt zustimmend, da er dies auch so sieht.

    Son Éminence

    Marcus Cardinal de Monte Elde

    Cardinal prêtre à San Bartolomé a Puerta Roja

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  • Ja, sehr richtig, vielen Dank, Herr Uhl.


    Ich zeige Ihnen nun Ausschnitte aus verschiedenen Predigten des Kardinal-Großinquisitors Erzbischof Hallberg, die er auf seiner jüngsten Renzia-Reise gehalten hat. Als Übergang zur Sakramentenlehre möchte ich Sie daher bitten, einmal herauszustellen, auf welche Weisen wir die verschiedenen Gestalten Gottes wahrnehmen.


    Xinhai, 23.05.09
    Es kommt die Stunde, in der ich nicht mehr in verhüllter Rede zu euch spreche! Jesus verspricht euch, dass er euch offen begegnen wird, und dass ihr dann Gott dem Vater selbst all eure Wünsche offenbaren könnt. Wenn ihr heute Jesus in der Gestalt des Brotes erfahrt, so begegnet ihr ihm unverhüllt; und gleichzeitig erfahrt ihr auch den Vater, der genauso Gott ist wie der Sohn und der Heilige Geist. Und ihr könnt euch heute zum ersten Mal ihm offenbaren und unserm Gott eure Wünsche mitteilen, eure Probleme teilen und eure Freude weitergeben. Gott wird auf euch hören und jeden von euch beachten, den er ist es, der euch liebt und auf den ihr vertrauen könnt.


    Diyarasu, 22.05.09
    Jesus Christus, unser Herr, verspricht uns hier, dass auf jedes unserer Leiden, auf jeden unserer Verluste und auf jede unserer Trauer die Freude in uns wieder erwachen wird und uns das Leben lebenswert machen. Auch aus unseren finstersten Stunden wird er uns holen und zum Licht führen, und alles Leid wird erlischen und alle Sorge vergessen sein. Denn unser Gott ist die Freude und durch ihn sind wir fröhlich. Und er verspricht uns: Wann immer ihr auf mich vertraut, ich werde da sein und die Freude zurückbringen. Ja er verspricht noch mehr: Aber ich werde euch wieder sehen! Ihr werdet ihm begegnen, unserem Gott in drei Gestalten. Der eine Tag wird heute sein, wenn der Heilige Geist auf euch niederkommt. Viel öfter noch werdet ihr Jesus Christus in der Heiligen Kommunion begegnen. Und wenn euer Leben sich beendet und ihr aufsteigt in den Himmel, so werdet ihr auch dort das Angesicht unseres Vaters schauen. Also jammert nicht über euer Leid, sondern blickt nach vorne: Die Nächste Begegnung mit Gott wird kommen!


    Chinopien, 24.05.09
    Aber nicht vom Klerus spricht Jesus Christus, sondern von jedem gläubigen Christen, der das Wort Gottes hört: Euch, liebe Firmlinge, meint er besonders, denn ihr bestätigt heute die Versprechen, die eure Eltern für euch bei eurer Taufe abgegeben haben, und tretet ein in die volle Gemeinschaft des Heiligen Geistes, die sich Gemeinde nennt. In eurer Firmung wird heute der Heilige Geist auf euch kommen, wie zum Pfingstfest einst der Heilige Geist auf die Apostel gekommen ist. Heute wird Gott euch dem Himmel näher führen, sodass sich erfüllt, was das Evangelium berichtet: Sie sind nicht von der Welt, sondern sie sind von Gott in der Welt. Für euch beten wir heute um Gottes Segen, um Gottes Schutz und um die Gabe, die Wahrheit der Worte Gottes zu erkennen. Amen.

  • In seinen Reden stellt Seine Exellenz Hallberg Gott in Gestalt als Vater, Brot, Licht und heiligen Geist dar.

    Son Éminence

    Marcus Cardinal de Monte Elde

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