Das Sakrament der Taufe

  • Angelo Kardinal Rossi
    Kardinalstaatssekretär
    Kardinalbischof von Santa Julía
    Titularerzbischof von Forum Matianii

    2 Mal editiert, zuletzt von Angelo Rossi ()

  • ERÖFFNUNG DER FEIER


    Begrüßung:


    Der taufende Priester oder Diakon begrüßt beim Kircheneingang das Kind, die Eltern und Paten sowie die versammelte
    Taufgemeinde. Er bittet die Eltern, öffentlich auszusprechen, welchen Namen sie ihrem Kind gegeben haben und was sie
    ihm erbitten:


    Gespräch mit den Eltern (Nur wenn es Welche gibt. Wenn es keine gibt wird dieser Teil direkt dem Taufenden Gefragt):


    Zel.: Welchen Namen haben Sie Ihrem Kind gegeben?
    (Mit welchen Namen willst du getauft werden)
    Eltern: N.
    Zel.: Was erbitten Sie von der Kirche Gottes für N.?
    Eltern: Die Taufe
    Die Eltern können statt der Antwort „Die Taufe“ auch eine andere Antwort geben, z.B.: „Dass es ein Kind Gottes wird“;
    „Die Gnade Christi“; „Die Aufnahme in die Kirche“; „Das ewige Leben“.


    Nun befragt der Zelebrant die Eltern nach ihrer Bereitschaft, das Kind durch eine christliche Erziehung zu einem
    lebendigen Glauben hinzuführen:


    Zel.: Liebe Eltern, Sie möchten, dass Ihr Kind getauft wird. Das bedeutet für Sie: Sie sollen Ihr Kind im
    Glauben erziehen und es lehren, Gott und den Nächsten zu lieben, wie Jesus es vorgelebt hat. Sie sollen mit
    ihm beten und ihm helfen, seinen Platz in der Gemeinschaft der Kirche zu finden.
    Sind Sie dazu bereit?
    Eltern: Ja


    Wort an die Paten:


    An den bzw. die Paten richtet der Zelebrant die Frage nach seiner / ihrer Bereitschaft, Verantwortung für eine gläubige
    Erziehung des Kindes zu übernehmen:


    Zel.: Liebe Paten, die Eltern dieses Kindes haben Sie gebeten, das Patenamt zu übernehmen. Sie sollen Ihr
    Patenkind auf dem Lebensweg begleiten, es im Glauben mittragen und es hinführen zu einem Leben in der
    Gemeinschaft der Kirche. Sind Sie bereit, diese Aufgabe zu übernehmen und damit die Eltern zu
    unterstützen?
    Paten: Ja


    Nun wendet sich der Zelebrant an alle Anwesenden:


    Zel.: Liebe Brüder und Schwestern, dieses Kind soll einmal selbst auf den Ruf Jesus Christi antworten. Dazu
    braucht es die Gemeinschaft der Kirche, dazu braucht es unsere Mithilfe und Begleitung. Für diese Aufgabe
    stärke uns Gott durch seinen Heiligen Geist.


    Bezeichnung mit dem Kreuz:


    Zel: N.,mit großer Freude empfängt dich die Gemeinschaft der Glaubenden. Im Namen der Kirche bezeichne
    ich dich mit dem Zeichen des Kreuzes.


    Der Zelebrant zeichnet schweigend dem Kind das Kreuz auf die Stirn. Dann lädt er auch Eltern, Paten und Geschwister
    ein, dasselbe zu tun.


    Gebet:


    Zel.: Lasset uns beten. Gott, unser Vater, du hast deinen Sohn Jesus Christus gesandt, um alle Menschen als
    dein Volk zu sammeln. Öffne N. die Tür in die heilige Kirche, in die wir durch Glaube und Taufe eingetreten
    sind. Stärke uns mit deinem Wort, damit wir dank deiner Gnade den Weg zu dir finden durch Jesus Christus,
    deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle
    Ewigkeit.
    Alle: Amen.

    Angelo Kardinal Rossi
    Kardinalstaatssekretär
    Kardinalbischof von Santa Julía
    Titularerzbischof von Forum Matianii

  • WORTGOTTESDIENST:


    Die Versammelten ziehen gemeinsam zum Ort des Wortgottesdienstes; dies kann mit einem passenden Gesang begleitet werden.


    Schriftlesung


    Zel.: Der Herr sei mit euch
    Alle.: Und mit deinem Geiste


    Zel.:Aus den Evangelium nach Matthäus (18,1-5)


    Alle.: Ehre sei dir oh Herr +



    Der Rangstreit der Jünger


    1 In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte?

    2 Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte


    3 und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.

    4 Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.


    5 Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.


    Wort des Lebendigen Gottes


    Alle.: Lob sei dir Christus



    Der Wortgottesdienst umfasst wenigstens eine biblische Lesung, die – falls kein Evangelium – von einem der
    Anwesenden vorgetragen wird.


    Homilie


    Der Priester bzw. Diakon führt in seiner Ansprache in das Taufmysterium und in die Taufverpflichtungen ein.


    Fürbitten:


    Die Fürbitten beginnen damit, dass die Heiligen, vor allem der Namenspatron des Kindes, angerufen werden.
    Diese Anrufung leitet der Zelebrant mit etwa folgenden Worten ein:


    Zel.: Wer getauft wird, wird aufgenommen in die Gemeinschaft der Heiligen, die uns im Glauben
    vorangegangen sind und bei Gott für uns eintreten. Deshalb rufen wir jetzt miteinander die Heiligen an, vor
    allem den Namenspatron des Kindes:


    Zel.: Heilige Maria, Mutter Gottes,
    Alle: Bitte für uns.
    Zel.: Heiliger Josef,
    Alle: Bitte für uns.
    Zel.: Heiliger Johannes der Täufer,
    Alle: Bitte für uns.
    Zel.: Heiliger Petrus und heiliger Paulus,
    Alle: Bittet für uns.


    Hier können weitere Heilige angerufen werden, besonders der Namenspatron des Kindes, aber auch die Patrone der
    Eltern und Paten, der Kirche und des Ortes. Die Anrufung schließt:


    Zel.: Alle Heiligen Gottes,
    Alle: Bittet für uns.


    Zel.: (Liebe Brüder und Schwestern!) Dieses Kind soll die Taufe empfangen. Lasst uns das Erbarmen des
    Herrn auf N. herabrufen, auf seine/ihre Eltern und Paten, (auf seine/ihre Geschwister) und auf uns alle, die wir schon getauft sind.


    Nun folgen die persönlichen Fürbitten, die nach Möglichkeit von der Familie verfasst und gelesen werden. Dabei soll
    auch in den Anliegen der Kirche und der ganzen Welt gebetet werden. Diese hier unten als Beispiele.



    Zel.: Herr Jesus Christus, du selbst hast Menschen in deine Nachfolge gerufen und damit das Fundament für deine Kirche gelegt. So wollen wir zu dir rufen:


    Herr erhöre uns


    Wir beten für unseren Papst, für die Bischöfe und alle die in Leitungsfunktionen der Kirche vorstehen. Schenke ihnen ein offenes und barmherziges Herz für die Menschen unserer Zeit, damit alle Suchenden Antworten im Glauben in unsere Kirche finden können. R


    Schenke deiner ganzen Kirche den Segen des Heiligen Geistes, damit wir Antworten auf die Fragen unserer Zeit im Glauben vorleben und damit zum Sauerteig in unserer Gesellschaft werden. R


    Gib uns die Ausdauer, für unsere Kinder da zu sein, wann immer sie uns brauchen und gib uns die innere Gelassenheit, wo sie ihren Freiraum brauchen. R

    Herr, wir bitten Dich, schenke diesem Kind genügend Erholung und ausreichend Schlaf, Arbeit, die Freude macht, Menschen die es mögen und bejahen und ihm Mut machen; aber auch Menschen, die es bestätigen, die es anregen, die ihm Vorbild sein können, die ihm weiterhelfen, wenn es müde ist und traurig erschöpft. R

    Gott, bitte beschütze (NAME) bei jedem seiner Schritte ins Leben und lass ihn deine Zuneigung spüren. R


    Herr, gib (NAME) die Hoffnung und das Vertrauen, dass du für
    uns Menschen immer da bist, so dass er einst selber sagen
    kann: “Ich glaube an dich.”R


    Nach den Fürbitten streckt der Zelebrant beide Hände über das Kind aus und spricht:


    Zel.: Herr Jesus Christus, du hast einst Kindern die Hände aufgelegt und sie gesegnet. Schütze dieses Kind
    und halte fern von ihm, was schädlich und unmenschlich ist. Lass es in seiner Familie geborgen sein, und gib
    ihm Sicherheit und Schutz auf den Wegen seines Lebens, der du lebst und herrschst in Ewigkeit.
    Alle: Amen.

    Angelo Kardinal Rossi
    Kardinalstaatssekretär
    Kardinalbischof von Santa Julía
    Titularerzbischof von Forum Matianii

  • SPENDUNG DER TAUFE:


    Die Taufe findet am Taufbrunnen statt. Wenn möglich, versammeln sich alle Anwesenden um das Taufbecken.


    Lobpreis und Anrufung Gottes über dem Wasser:


    Zel.: Lasst uns beten zu Gott, dem allmächtigen Vater, dass er diesem Kind aus dem Wasser und dem
    Heiligen Geist neues Leben schenke.
    Der Zelebrant wendet sich nun dem Taufbrunnen zu und spricht den Lobpreis:


    Taufwasserweihe:


    Für die Taufwasserweihe stehen mehrere Formulare zur Verfügung,
    (hier Form A, außerhalb der österlichen Zeit)


    ZEL: Lasst uns beten zu Gott, dem allmächtigen Vater, dass er diesen Kindern aus dem Wasser und dem
    Heiligen Geist neues Leben schenke.
    Der Zelebrant breitet die Hände aus und spricht oder singt den Lobpreis
    Wir preisen dich, allmächtiger, ewiger Gott. Mit unsichtbarer Macht wirkst du das Heil der Menschen durch
    sichtbare Zeichen. Auf vielfältige Weise hast du das Wasser dazu erwählt, dass es hinweise auf das
    Geheimnis der Taufe. Schon im Anfang der Schöpfung schwebte dein Geist über dem Wasser und schenkte
    ihm die Kraft, zu retten und zu heiligen. Selbst die Sintflut ist ein Bild für die Taufe; denn das Wasser brachte
    der Sünde den Untergang und heiligem Leben einen neuen Anfang. Die Kinder Abrahams hast du trockenen
    Fußes durch das Rote Meer geführt und sie befreit aus der Knechtschaft des Pharao. So sind sie ein Bild der
    Getauften, die du befreit hast aus der Knechtschaft des Bösen. Wir preisen dich, Gott, allmächtiger Vater, für
    deinen geliebten Sohn Jesus Christus. Er wurde von Johannes im Jordan getauft und von dir gesalbt mit
    Heiligem Geiste. Als er am Kreuz erhöht war, flossen aus seiner Seite Blut und Wasser. Nach seiner
    Auferstehung gab er den Jüngern den Auftrag: „Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen
    Jüngern und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."
    Wir bitten dich, allmächtiger, ewiger Gott, schau gnädig auf deine Kirche und öffne ihr den Brunnen der
    Taufe. Dieses Wasser empfange vom Heiligen Geist die Gnade deines eingeborenen Sohnes. Die Menschen,
    die du als dein Abbild geschaffen hast, reinige im Sakrament der Taufe von der alten Schuld. Aus Wasser und
    Heiligem Geist geboren, lass sie auferstehn zum neuen Leben.


    Der Zelebrant berührt das Wasser mit der rechten Hand und spricht:


    Durch deinen Sohn steige herab in dieses Wasser die Kraft des Heiligen Geistes, damit alle, die durch die
    Taufe mit Christus begraben sind in seinen Tod, mit ihm zum Leben auferstehn. Darum bitten wir durch Jesus
    Christus, deinen Sohn, unsern Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und
    herrscht in alle Ewigkeit.
    Alle: Amen.


    Absage und Glaubensbekenntnis


    Der Zelebrant redet Eltern und Paten mit folgenden Worten an:


    Zel.: Liebe Eltern und Paten, Gott liebt Ihr Kind und schenkt ihm durch den Heiligen Geist im Wasser der
    Taufe das neue Leben. Damit dieses göttliche Leben vor der Sünde bewahrt bleibt und beständig wachsen
    kann, sollen Sie ihr Kind im Glauben erziehen. Wenn Sie, kraft Ihres Glaubens und im Gedenken an Ihre
    eigene Taufe, bereit sind, diese Aufgabe zu erfüllen, so sagen Sie nun dem Bösen ab und bekennen Sie Ihren
    Glauben an Jesus Christus, den Glauben der Kirche, in dem Ihr Kind getauft wird.
    Dann befragt der Zelebrant die Eltern und Paten nach ihrem Glauben:
    Zel: Widersagen Sie dem Bösen, um in der Freiheit der Kinder Gottes leben zu können?
    E. u. P.: Ich widersage.
    Zel.: Glauben Sie an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde?
    E. u. P.: Ich glaube.
    Zel.: Glauben Sie an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, der geboren ist von der
    Jungfrau Maria, der gelitten hat und begraben wurde, von den Toten auferstand und zur Rechten des Vaters
    sitzt?
    E. u. P.: Ich glaube.
    Glauben Sie an den heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen, die
    Vergebung der Sünden, die Auferstehung der Toten und das ewige Leben?
    E. u. P.: Ich glaube.
    Zel.: Das ist unser Glaube, der Glaube der Kirche, zu dem wir uns alle in Christus Jesus bekennen:
    Alle: Ich glaube an Gott,
    den Vater, den Allmächtigen,
    den Schöpfer des Himmels und der Erde,
    und an Jesus Christus,
    seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
    empfangen durch den Heiligen Geist,
    geboren von der Jungfrau Maria,
    gelitten unter Pontius Pilatus,
    gekreuzigt, gestorben und begraben,
    hinabgestiegen in das Reich des Todes,
    am dritten Tage auferstanden von den Toten,
    aufgefahren in den Himmel;
    er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
    von dort wird er kommen,
    zu richten die Lebenden und die Toten.
    Ich glaube an den heiligen Geist,
    die heilige katholische Kirche,
    Gemeinschaft der Heiligen,
    Vergebung der Sünden,
    Auferstehung der Toten
    und das ewige Leben. Amen.


    Taufe


    Der Zelebrant bittet die Familie, an den Taufbrunnen heranzutreten. Nach Möglichkeit sollte jetzt die Mutter das Kind
    tragen; in diesem Fall legen die Paten dem Kind die rechte Hand auf. Der Zelebrant spricht zu den Eltern und Paten:


    Zel.: Liebe Familie N., nachdem wir jetzt gemeinsam den Glauben der Kirche bekannt haben, frage ich Sie:
    Wollen Sie, dass Ihr Kind nun in diesem Glauben die Taufe empfängt?
    Eltern und Paten: Ja (wir wollen es).
    Dann tauft der Zelebrant das Kind durch dreimaliges Eintauchen bzw. Übergießen. Dazu spricht er:
    Zel.: N., ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes


    Ausdeutende Riten:


    in vier Zeichenhandlungen wird symbolisch veranschaulicht und in den Deute-worten benannt, was in der Taufe
    geschieht:


    Salbung mit Chrisam


    (bezeichnet die Zugehörigkeit zu Christus, dem Gesalbten. Es ist Ausdruck der Stärkung und Heilung durch Gott und
    erinnert an die Berufung zum Priestertum, Königtum und Prophetentum jedes Christen )
    :
    Zel.: Der allmächtige Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, hat dich von der Schuld Adams befreit und
    dir aus dem Wasser und dem Heiligen Geist neues Leben geschenkt. Aufgenommen in das Volk Gottes wirst
    du nun mit dem heiligen Chrisam gesalbt, damit du für immer ein Glied Christi bleibst, der Priester, König
    und Prophet ist in Ewigkeit.
    Alle: Amen.


    Bekleidung mit dem weißen Taufgewand


    (bezeichnet das neue Leben der Kinder Gottes)
    Zel.: N., in der Taufe bist du eine neue Schöpfung geworden und hast - wie die Schrift sagt - Christus
    angezogen. Das weiße Gewand sei dir ein Zeichen für diese Würde. Bewahre sie für das ewige Leben.


    Übergabe der brennenden Kerze


    (Christus, das Licht der Welt, erleuchtet die Getauften)


    Zel.: Empfange das Licht Christi.
    Der Vater oder jemand anderer aus jeder Familie entzündet die Taufkerze an der Osterkerze.
    Zel.: Liebe Eltern und Paten, Ihnen wird dieses Licht anvertraut. Christus, das Licht der Welt, hat Ihr Kind
    erleuchtet. N. soll als Kinder des Lichtes leben, sich im Glauben bewähren und dem Herrn und allen Heiligen
    entgegengehen, wenn er kommt in Herrlichkeit.
    Das Licht kann an die anderen anwesenden Kinder und die übrige Gemeinde weitergegeben werden.
    Effata-Ritus (Gott öffne dem Kind die Ohren und den Mund)


    Zel.: N., der Herr lasse dich heranwachsen, und wie er mit dem Ruf „Effata" dem Taubstummen die Ohren
    und den Mund geöffnet hat, öffne er auch dir Ohren und Mund, (hier berührt der Zelebrant Ohren und Mund des
    Kindes) dass du sein Wort vernimmst und den Glauben bekennst zum Heil der Menschen und zum Lobe Gottes.

    Angelo Kardinal Rossi
    Kardinalstaatssekretär
    Kardinalbischof von Santa Julía
    Titularerzbischof von Forum Matianii

  • ABSCHLUSS DER TAUFFEIER


    Die Gemeinde zieht nun in Prozession zum Altar. Die brennenden Kerzen der Neugetauften werden mitgetragen. Dabei
    soll nach Möglichkeit gesungen werden.


    Gebet des Herrn


    Zel.: Liebe Schwestern und Brüder, dieses Kind wurde
    Kind Gottes. In der Firmung wird N. die Fülle des Heiligen Geistes empfangen. Er / Sie wird zum Altar des
    Herrn treten, teilhaben am Tisch seines Opfers und inmitten der Kirche Gott seinen / ihren Vater n
    gleicher Weise hat Gott uns als seine Kinder angenommen; daher beten wir auch im Namen des
    neugetauften Kindes, wie der Herr uns zu beten gelehrt hat:


    Alle sprechen (oder singen) gemeinsam das Vater Unser.



    Segen und Entlassung

    Die Mutter trägt ihr Kind jetzt wieder auf dem Arm und tritt zusammen mit dem Vater vor den Zelebranten.
    Zum Segen gibt es mehrere Varianten zur Auswahl (hier: zweite Segensformel)


    Zel.: Allmächtiger Gott und Herr, durch die Geburt deines Sohnes hast du die Welt mit Fr
    dieses neugetaufte Kind, damit es Christus ganz ähnlich wird.
    Alle: Amen.
    Zel.: Allmächtiger Gott und Herr, du schenkst irdisches und himmlisches Leben. Segne diesen Vater und diese
    Mutter. Sie danken dir für ihr Kind. Lass Eltern und
    Herrn.
    Alle: Amen.
    Zel.: Allmächtiger Gott und Herr, segne die Paten (Geschwister, Verwand
    versammelten Gläubigen. Aus Wasser und Heiligem Geist hast du uns neu geboren
    uns immer und überall lebendige Glieder deines heiligen Volkes sein. Allen aber, die hier zugegen sind, gib
    deinen Frieden in Christus Jesus, unserem Herrn.
    Alle: Amen.
    Zel.: Es segne euch der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn
    Alle: Amen.
    Zel.: Gehet hin in Frieden.
    Alle: Dank sei Gott, dem Herrn.


    Nach der Entlassung soll nach Möglichkeit ein Gesang folgen, in dem Dank und Osterfreude zum Ausdruck kommen.

    Angelo Kardinal Rossi
    Kardinalstaatssekretär
    Kardinalbischof von Santa Julía
    Titularerzbischof von Forum Matianii

  • Die Taufe, »Ad Novam Vitam«


    Die Taufe ist das Sakrament des neuen Lebens; ihr tatsächlicher Empfang oder wenigstens das Verlangen danach ist zum Heil notwendig.
    Durch sie werden die Menschen von den Sünden befreit, zu Kindern Gottes neu geschaffen und, durch ein untilgbares Prägemal Christus gleichgestaltet, der Kirche eingegliedert.



    Allgemeine Erklärung:


    •Was ist die heilige Taufe ?


    Die heilige Taufe ist ein wahres, von Jesus Christus eingesetztes Sakrament.



    •Zu welchen Zeitpunkt hat Jesus Christus die heilige Taufe als Sakrament eingesetzt ?


    Der heilige Bischof und Kirchenlehrer Bonaventura geht davon aus, dass die Materie der Taufe eingesetzt wurde, als Jesus Christus im Jordan mit Wasser getauft wurde. Die Form legte er nach seiner Auferstehung fest, als er den Aposteln den Sendungsauftrag gab, zu allen Völkern zu gehen und die Menschen zu taufen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.



    •War die heilige Taufe schon im Alten Testament vorgebildet ?


    Nach der Lehre der Apostel und der Kirchenväter gibt es im Alten Testament Vorbilder und Hinweise für die Taufe: Das Schweben des Geistes Gottes über den Urwassern (Gen 1,2), die Sintflut (Gen 6-9), die Beschneidung (Gen 17, 1-14), der Durchzug durch das Rote Meer (Ex 13,17 - 14,31) und durch den Jordan (Jos 3, 1-17) oder das siebenmalige Bad Naamans des Syrers im Jordan (2 Kön 5, 1-27). Einen Hinweis findet man auch beim Propheten Ezechiel: "Ich gieße reines Wasser über euch aus, dann werdet ihr rein. Ich reinige euch von aller Unreinheit (...). Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch (...)" (Ez 36, 25-26).



    •Was sagt das Neue Testament über die heilige Taufe ?


    Die Evangelien berichten von der Taufe Jesu durch Johannes den Täufer im Jordan (Mt 3, 13-17; Mk 1, 9-11; Lk 3, 21-22). Im Gespräch mit Nikodemus sagt Jesus: "Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen" (Joh 3, 5). Die Apostel tauften schon zu Lebzeiten Jesu viele Menschen (vgl. Joh 4, 1-2), nach seiner Auferstehung erhielten sie den Auftrag: "Geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes (...)" (Mt 28, 19). Am Pfingsttag trat Petrus auf und sagte: "Kehrt um, und jeder lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden, dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen" (Apg 2,38).



    •Was geschieht in der heiligen Taufe ?


    In der Taufe wird uns die heiligmachende Gnade geschenkt, die uns befähigt, heilig zu werden. Ferner werden wir zu Kindern Gottes, zu Brüdern und Schwestern Jesus Christi und zu Gliedern der einen und einzigen wahren Kirche Jesu Christi, die in der katholischen Kirche verwirklicht ist. Mit der Taufe werden wir von der Erbschuld Adams, die im Kern ein Zustand der Gottferne ist, befreit. Wird jemand erst in späteren Jahren getauft wird, werden ihm auch mögliche Sünden und Sündenstrafen vergeben.



    •Ist die Taufe heilsnotwendig ?


    Die Taufe ist seit Inkraftsetzung des Evangeliums für alle Menschen zum ewigen Heil notwendig.



    •Was geschieht mit Menschen, die nicht getauft sind ?


    Das 2. allgemeine Konzil von Lyon (1274) und das Konzil von Florenz (1438-1445) erklärten: "Die Seelen, die im Stande der Erbsünde aus dem Leben scheiden, sind von der beseligenden Anschauung Gottes ausgeschlossen." Dieses Dogma stützt sich auf das Wort des Herrn: "Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen" (Joh 3,5). Die Präfektur für die Gottesdienst- und Sakramenten Ordnung, geleitet vom Bischof Agnelo Rossi bekräftigt diese Glaubenswahrheit und ergänzt: "wer das Evangelium Christi und seine Kirche ohne Schuld nicht kennt, Gott aber aus ehrlichem Herzen sucht, seinen im Anruf des Gewissens erkannten Willen unter dem Einfluss der Gnade in der Tat zu erfüllen trachtet, kann das ewige Heil erlangen" (LG 16). Bei diesem "ewigen Heil" handelt es sich allerdings - wie der hl. Thomas von Aquin lehrt - um einen Zustand natürlicher Glückseligkeit, nicht jedoch um die beseligende Anschauung Gottes.


    In der Taufe wird unser getrübter Blick wegen Erbsünde reingewaschen, so dass wir Gott finden können und nicht in Misstrauen, Resignation und Oberflächlichkeit gefangen bleiben. Immer wieder wird uns in der Bibel von Menschen erzählt, an denen und mit denen GOTT von Anfang an wirkt. Lassen wir uns einladen, unseren eige­nen Lebensgrund zu spüren, GOTTES ursprüngli­che Absicht mit uns zu erahnen! Auch wir brauchen uns nicht mehr zu fürchten, weil wir bei GOTT Gnade gefunden haben. Wenn wir zulassen, dass geschieht, was GOTT mit uns vorhat, dann sollten wir an diesem Tag ein Fest feiern.

    Angelo Kardinal Rossi
    Kardinalstaatssekretär
    Kardinalbischof von Santa Julía
    Titularerzbischof von Forum Matianii

    Einmal editiert, zuletzt von Angelo Rossi ()