Kuvershausen und sein Neffe ware gerade zu einem Spaziergang nach dem Mittagessen aufgebrochen, als sie glaubten aus einer gewissen Entfernung den Rauch zu sehen. Durch die zahlreichen Pilger und auch ihre eigenen Mobiltelefone erfuhren sie schließlich schnell, dass der 12. Wahlgang vorbei war und dass der Rauch tatsächlich weiß war.
Sofort eilten sie zum Petersplatz, um diesem historischen Moment gespannt beizuwohnen.
Als der Kardinaldekan bei der Verkündung den Vornamen "Oswald" ausspricht, stocken beide kurz. Zwar hatten sie, vor allem Ludwig, nicht unbedingt damit gerechnet, doch dann wurde ihnen klar, dass der emeritierte Primas eben zum Papst gewählt wurde.
Auch wenn ihm patriotische Gefühle hier etwas unangebracht vorkommen, so empfindet er - gemeinsam mit vielen der anderen anwesenden dreibürgischen Gläubigen - doch einen gewissen Stolz, als der Heilige Vater den Balkon betritt. Der dritte Papst seit der Beendigung des Schismas und der erste Dreibürgener seitdem; gewiss ist dies auch nicht schlecht für die Einheit der Kirche.
Natürlich nehmen beide auch inbrünstig den Apostolischen Segen entgegen.