Privatgemach Seiner Heiligkeit, Papst Silvester IV.

  • Handlung:

    Hatte in Begleitung einiger ausgewählter Kurienmitarbeiter bereits am Samstag nach seiner Wahl die Gemächer des verstorbenen Papstes Simon II. entsiegeln lassen und sie besichtigt.
    Im Anschluss daran war die Entscheidung gefallen, noch einige Tage (oder besser gesagt Nächte) in seinem bisherigen Zimmer im Gästehaus zu verbringen, bis die Privatgemächer etwas mehr nach seinem Geschmack hergerichtet werden konnten, was dann auch unmittelbar veranlasst worden war.

  • Handlung:

    Inzwischen in den Palast umgezogen ist der Papst spät abends noch in die Lektüre der Akten zum Lagow-Dekret und - zum wiederholten Male - des Dubia-Schreibens von Bischof Saldivar vertieft.


    Während er das Dekret für gut befand und gleich am nächsten Morgen unterzeichnen würde, bereitete ihm das Anliegen seines Pro-Großinquisitors doch einige Sorgen: Auch wenn er einige der Vorbehalte teilte, wollte er keineswegs mit dem lehramtlichen Erbe seines Vorgängers so offensichtlich brechen.


    Auch würde er langsam Fortschritte bei Personal und Strukturen machen müssen, wenn er der Kirche effektiv Impulse geben wollte, schließlich konnte er kaum mit einem langen Pontifikat planen.

    Die Zwischenberichte (von den Einschätzungen des Visitators Saldivar zur Lage der Heiligen Kongregation einmal abgesehen) waren positiv, sodass er Renaldi und Stanislawa guten Gewissens auch wieder einsetzen könnte. Andererseits galt es natürlich, die Vaticano-Vertreter stärker als bisher einzubeziehen.

    Was nun Kardinal Fischer anging, so war er schon von Anfang an sicher gewesen, ihn nicht in der Kongregation belassen zu wollen, galt er doch als liberaler Vordenker und war für viele Mitbrüder gerade in Dreibürgen beinahe ein rotes Tuch. Allerdings galt es auch, seine Verdienste zu würdigen und ihm eine angemessene neue Aufgabe zu geben.


    Und dann gab es da auch die neueren Entwicklungen in der Region Noranda der Republik Bergen, mit deren Lage unter Herrschaft von Separatisten er vor Antritt seines Pontifikats kaum vertraut gewesen war - jetzt stand dort wohl das Schisma eines Bischofs im Raum. War denn die Nordhanar-Sache nicht schon Prüfung genug für die Einheit der Weltkirche?


    Über all das würde er noch einmal gründlich nachdenken müssen, wenigstens über Nacht und sicherlich auch in einigen Gebeten.