Beiträge von Juan Pedro Morales

    Meine lieben Brüder,


    Nun kann ich Bruder Morales weitgehend zustimmen, ausgenommen der Infragestellung der Universalität des Bußsakraments: Wenn eine Person ihre Sünden bekennt, Reue und Umkehrwillen zeigt, ist ihr die Lossprechung ohne Ansehen der Person und der Situation zu erteilen, es sei denn, die Versicherungen sind aus sich heraus unglaubhaft - was sehr gewissenhaft zu prüfen wäre.


    Oftmals ist es genau die Situation, in der die Sünde begangen wurde, ein Anhaltspunkt dafür, ob die Reue tatsächlich ernst gemeint ist. Es ist meines Erachtens ein himmelweiter Unterschied, ob eine Sünde sozusagen aus einer unerwarteten Situation heraus begangen wurde oder ob die Umstände der Sünde bewusst gesucht wurden. Wer sich immer wieder willentlich der Versuchung aussetzt, muss sich Fragen, ob er ihr tatsächlich aus dem Weg gehen möchte oder sie ganz im Gegenteil sogar bewusst sucht.


    Zitat

    Ferner wehre ich mich dagegen, ein solch scharfes Schwert wie die Amtsenthebung zur Regel machen zu wollen: Im Einzelfall mag sie gerechtfertigt sein, aber auch nur im Einzelfall. Etwas zur Regel zu machen hat schon etwas von einem Automatismus und das müssen wir unbedingt vermeiden.


    Die Amtentshebung ist sicherlich eine radikale Konsequenz und wir müssen uns immer fragen, inwieweit sie gerechtfertigt ist. Doch müssen wir uns auch andersherum die Frage stellen, ob ein durch sein anhaltendes sündiges Verhalten diskreditierter geweihter Amtsträger überhaupt in der Lage ist, sein Amt adäquat auszuüben.

    Meine lieben Brüder,


    ich danke Bruder Rojas für seinen Beitrag, den ich im Sinne einer sinnvollen Gemeindearbeit durchaus unterstützen würde.


    Daher glaube ich, dass sich die Parteien hier vielleicht um einen möglichen Kompromissvorschlag bemühen sollten.

    Meine lieben Brüder,


    wie Bruder Sinner vielleicht bemerkt hat, sprach ich weder von Automatismen, noch von der radikalen Sanktionierung von Einzelfällen. Wir sollten uns aber davor hüten, das Beichtsakrament auszuhöhlen, indem wir es erstmal jedem zugestehen, ganz gleich, wie die Umstände des Sündigens waren.


    Die letzten Worte Bruder Sinners beruhigen mich aber insofern, als dass ebenfalls bei wiederholtem Sünden in Frage gestellt werden kann, ob die Reue tatsächlich echt und tiefgehend ist. Wenn diese dann mit Nein zu beantworten ist, ob es nun beim ersten, zweiten oder zehnten Mal ist, muss ein Amtsentzug möglich sein und meines Erachtens auch die Regel werden. Falschverstandenes Verständnis stellt dann nämlich nur die Grundfesten der Kirche in Frage.

    Meine lieben Brüder,


    die Worte Bruder Sinners beweisen seinen Idealismus und seinen Glauben in das Gute im Menschen. Ich teile weitgehend den guten Glauben daran, dass die meisten Gläubigen durchaus auf diesem Weg wandeln wollen, auch wenn es ihnen nicht immer gelingt. Und doch - und das lässt Bruder Sinne vollkommen außer Acht - müssen wir bei geweihten Amtsträgern meines Erachtens andere Maßstäbe anlegen. Zu diesen Maßstäben haben sie sich selbst verpflichtet und letztlich müssen sie im Zweifel vor die Wahl gestellt werden, ob sie diese achten wollen oder nicht.


    Falls sie dazu aber nicht in der Lage sind oder sich dem sogar bewusst verweigern, muss ihnen die Entscheidung abgenommen werden. Und das gilt eben nicht nur für Priester mit homosexuellen Neigungen, sondern für alle Amtsträger, die sich dem Zölibat verpflichtet haben, die für die Kirche sprechen und die sich damit auch besondern den Regelungen der Kirche verpflichtet haben.

    Meine lieben Brüder,


    ich hoffe sehr, dass Bruder Sinner nicht glaubt, das Sakrament der Buße wäre in jedem Fall zu erteilen. Insbesondere geweihte Amtsträger müssen sich vorhalten lassen, dass sie als Beispiel ihrer Gemeinde dienen und deswegen auch besonders die geistlichen Regeln und Traditionen beachten und ehren müssen. Wer als geweihter Amtsträger immer und immer wieder die gleichen sündigen Handlungen vollzieht, mit dem Wissen darum, dass diese gegen die Gebote der Kirche verstoßen, und womöglich noch als schlechtes Beispiel für die ihm anvertrauten Gläubigen fungiert, der vertritt nicht mehr die Kirche, kann nicht mehr als Beispiel fungieren und gehört daher aus seinem Amt entfernt.

    Meine lieben Brüder,


    Bruder Sinner vergisst, dass das Sakrament der Buße keine Einbahnstraße ist, sondern dazu der ehrliche Wille zur Umkehr erforderlich ist. Wer nicht bestrebt ist, vermeidbare Sünden auch ernsthaft vermeiden zu wollen, lebt ständig in Sünde. Wenn also ein Priester gegen das Zölibat verstößt, dann aber mit dem Wissen beichten geht, dass er es wieder tun wird, ist das Sakrament ungültig und der Priester lebt weiterhin in Sünde und im Gegensatz zu den kirchlichen Normen.


    Geweihte kirchliche Amtsträger, die wissentlich und willentlich gegen die Gebote der Kirche verstoßen, sind zur Ausübung ihrer Ämter gänzlich ungeeignet und gehören aus ihnen entfernt. Denn letztlich müssen sie sich dann entscheiden, ob sie lieber einzig ihren fleischlichen Lüsten folgen, oder ob sie lieber ihre heilige Pflicht zum Zölibat ehren wollen und dafür dann eben auch die notwendigen Konsequenzen ziehen.


    Die übrigen Canones dieses Entwurfs sind hart formuliert, treffen weitgehend meine eigene Position sind aber in ihrer Absolutheit wahrscheinlich nicht durchsetztbar. Dennoch sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass geweihte Amtsträger aus ihren Ämtern entfernt werden können, wenn sie anhaltend gegen die Gebote der Kirche verstoßen und darauf setzen, dass sie diese Verstöße mit einer unehrlichen Buße aus der Welt schaffen können.

    Handlung:Da die Kurie wegen des Konklaves quasi stillsteht und nur die drängendsten Aufgaben erfüllt werden, fallen für den Präfekten der Glaubenskommission keine Aufgaben an. Nichtsdestotrotz hält sich Morales so oft wie möglich in der Nähe des Petersdoms auf, um das Konklave von außen zu verfolgen. Der erste Wahlgang endete derweil ohne Ergebnis, was der schwarze Rauch über der Sixtina zeigt.

    Ich schlage folgendes vor:


    Zitat

    In diesem Zusammehang weise ich alle Beteiligten, insbesondere die unterzeichnenden Priester, darauf hin, dass der Heilige Vater, Papst Linus III., über viele der hier geäußerten Fragen eindeutige Aussagen getroffen hat und dabei in einigen Fällen auch in Ausübung seiner höchsten Autorität gehandelt hat.


    Das Angebot zum Dialog wird bereits im neuen zweiten und dritten Absatz unterbreitet. Dies immer wieder zu wiederhholenm, halte ich für überflüssig und wäre ein Zeichen der Schwäche, die in diesem Zusammenhang nur dazu aufrufen würde, im Namen des Dialogs weitere solche Initiativen ins Leben zu rufen.

    Handlung:liest sich den Entwurf durch und schürzt immer mal wieder die Lippen


    Ich würde folgenden Satz streichen,


    Zitat

    Es ist das Recht eines jeden Katholiken, Aussagen der Kirche zu hinterfragen, aber eine solche Entscheidung des Heiligen Vaters muss respektiert werden.


    da ich ihn für redundant halte. Er bringt keinen neuen Aspekt ein und schafft auch keine neuen Ansichten. Beide Aussagen sind selbsterklären und müssen daher nicht gesondert erwähnt werden.


    Zudem würde ich den grundsätzlichen Tenor des Beginns überdenken: Sie sprechend hier nicht im Rahmen einer leidlichen Verpflichtung, die sie eher ungern übernehmen, Eminencia, sondern in ihrer Eigenschaft als oberster Glaubenshüter der Heiligen Mutter Kirche. So Sätze wie:


    Zitat

    Gleichwohl ein Dialog ausdrücklich erwünscht ist, ist es meine Pflicht, alle Beteiligten, insbesondere die unterzeichnenden Priester darauf hinzuweisen, dass der Heilige Vater, Papst Linus III., über viele der hier geäußerten Fragen eindeutige Aussagen getroffen hat und dabei in einigen Fällen auch in Ausübung seiner höchsten Autorität gehandelt hat.


    implizieren, dass Sie sich eigentlich lieber mit der Initiative solidarisieren oder anderweitig behandeln würden, was ja sicherlich nicht in Ihrer Interesse sein kann.


    Diese beiden Aspekte sind meine Anmerkungen.

    Entschuldigen Sie, Eminencia. Wie gesagt darf die Kommission solange nicht tätig werden, wie keine eindeutige Anzeige vorliegt. Zudem ist die Kommission keine offizielle Aufsichtsinstanz, sondern eine Ermittlungsbehörde bei Verstößen gegen die allgemeinen Glaubenslehren.


    Daher sollte dies durch die Kongregation übernommen werden.

    Zitat

    Original von Robert Fischer

    Handlung:ist verwundert über Morales, ein guter Zuhörer scheint der ja nicht zu sein, schließlich war das bereits geschehen...


    Handlung:hätte natürlich ausgeführt, dass es unwahrscheinlich ist, dass es nur von einem einzigen Priester aus Bergen ausging, der auf die Idee eines solventen Gemeindemitglieds handelte, zumal ja von einer "internationalen Bewegung" die Rede ist. Daher müsste auch überprüft werden, ob es in Bergen und den anderen Kirchenprovinzen weitere klerikale Unterstützer dieses Dokuments gab. Sollte es sich aber auf Bergen beschränken und der bergische Priester, der bereits einberufen worden war - und die Ergebnisse dieses Gesprächs standen ja auch noch aus - hätte das Dokument wohl nur seinen eigenen Wert höher angesetzt, als er eigentlich ist. Da er aber keine Gedanken lesen kann, muss das wohl auch beim ihm verbleiben.

    Es geht mir nicht um einfache Unterstützer, sondern um Geistliche und Personen mit Lehrauftrag. Diese repräsentieren die Heilige Mutter Kirche und ihre Lehren und tun dies nicht adäquat, wenn sie sich häretischen Forderungen anschließen.


    Und diese sollten - wie gesagt - erstmal durch die Ortsbischöfe einberufen und aufgefordert werden, sich von diesem Machwerk zu distanzieren. Machen sie das nicht, muss sogar eine Anzeige an die Kommission geschickt werden, die dann auf höchster Ebene Maßnahmen ergreifen kann.

    Es wird nun vor allem wichtig sein, die Urheber dieses Werks in Erfahrung zu bringen und dann zu prüfen, ob dort auch Geistliche oder Personen mit kirchlichem Lehrauftrag mitgewirkt haben.


    Diese müssen schnellstmöglich in den Kirchenprovinzen einberufen und dann - wenn sie an diesem Dokument festhalten - bei der Kommission angezeigt werden. Danach können das von Seiten der Kommission weitere Maßnahmen ergriffen werden.

    Nach Meinung der Kommission besteht dieses Werk ausschließlich aus indiskutabler Häresie oder böswilliger Polemik gegen den Heiligen Vater und die Heilige Mutter Kirche.


    Die Kommission hofft, in den nächsten Tagen erste Anzeigen aus den Kirchenprovinzen zu erhalten, sodass hier auch entsprechende Ermittlungen eingeleitet werden können.

    Handlung:Auch der Kommission zur Verteidigung des wahren Glaubens liegt der Aufruf in Kopie vor. Allerdings wird hier bekanntlich nur auf Anzeige ermittelt, auch wenn Priester, die dieses Machwerk unterstützen, durchaus vor der Kommission landen könnten, wenn eine entsprechende Anzeige vorläge.