Weißer Rauch! Weißer Rauch! Die Kardinäle haben einen neuen Papst gewählt! Die Menge vor dem Petersplatz jubelt lauthals. In diesem Moment beginnen auch die Glocken von San Pedro zu läuten.
Als schwarzer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle aufsteigt, stöhnen die Gläubigen auf. Der Erste Wahlgang hat keinen neuen Papst gebracht.
Auf der Piazza San Pedro haben sich tausende Gläubige versammelt, die mit Spannung der Wahl eines neuen Kirchenoberhaupts entgegenfiebern. Die Stimmung ist ausgelassen, hier und da wird gesungen, dort gebetet.
Auf der Piazza San Pedro laufen die letzten Vorbereitungen für die Trauerfeier des verstorbenen Papstes Innozenz V. Es sind bereits hunderttausende Gläubige anwesend, die dem Heiligen Vater die letzte Ehre erweisen wollen. Das Kardinalskollegium, sowie zahlreiche weitere Geistliche sind versammelt. Gerade wird der einfache Holzsarg, der die sterblichen Überreste des Papstes enthält, auf die Piazza getragen. Überall brechen Gläubige in Tränen aus.
Nachdem die Prozession die Basilika erreicht hat, wird der Leichnam des Heiligen Vaters auf dem vorbereiteten Platz positioniert. Die Totenwache wird durch die Mitglieder der Päpstlichen Garde vollzogen.
Die Generalkongregation hat beschlossen, den Leichnam des toten Papstes ab heute bis morgen Abend in der Kathedrale San Pedro aufzubahren, so dass die Gläubigen sich von ihm verabschieden können. Zu diesem Zweck wird der Leichnam gerade in einer öffentlichen Prozession vom Apostolischen Palast in die Basilika überführt.
Das Päpstliche Sekretariat lässt den Absender des Schreibens wissen, dass er sich mit seiner Angelegenheit am besten den den Kardinal-Großinquisitor wenden sollte, dessen Aufgabe es ist, die Organisationen der Kirchenprovinzen und Diözesen im Namen des Heiligen Vaters zu überwachen.
Der Monsignore klopft kurz an die etwas offen stehende Tür des Kardinals und tritt dann, ohne eine Aufforderung abzuwarten ein. Er tritt an den Kardinal heran und verbeugt sich. Dann küsst er den Kardinalsring.
Eminenz, verzeiht mein formloses Eindringen, doch der Heilige Vater schickt mich.
Er zieht ein Dokument aus der mitgebrachten Mappe und legt es dem Kardinal vor.
Seine Heiligkeit wünscht, dass die Enzyklika so schnell wie möglich auf den Iles de Quest veröffentlicht wird, so dass die dortigen Schäfchen sich nicht mehr all zu arg fürchten müssen und ob des Beistandes der Kirche wissen.
Das Telefon klingelt. Er nimmt ab, hört kurz zu und legt dann wieder auf. Dann erhebt er sich, geht zu den schweren Eichentüren, klopft kaum hörbar und tritt ein. Er geht auf den Heiligen Vater zu, verneigt sich und küsst den Ring, so wie er es viele Male zuvor getan hat.
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