Beiträge von Bernhard Leber

    Unter den Tönen der Orgel zieht Erzbischof Kardinal Bernhard Leber in den Dom ein.


    Es singt der Kirchenchor und es spielt das Kirchenorchester.


    Liebe Gemeinde,
    wir lesen in der Heilien Schrift nach Johannes aus dem 20. Kapitel:
    "Am ersten Tag der Woche kommt Maria von Magdala früh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, dass der Stein vom Grab weg war. Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, den Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grab, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Da ging Petrus und der andere Jünger hinaus und sie kamen zum Grab. Es liefen aber die zwei miteinander und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam zuerst zum Grab, schaut hinein und sieht die Leinentücher liegen; er ging aber nicht hinein. Da kam Simon Petrus ihm nach und ging in das Grab hinein und sieht die Leinentücher liegen, aber das Schweißtuch, das Jesus um das Haupt gebunden war, nicht bei den Leinentüchern liegen, sondern daneben, zusammengewickelt an einem besonderen Ort. Da ging auch der andere Jünger hinein, der zuerst zum Grab gekommen war, und sah und glaubte. Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, dass er von den Toten auferstehen müsste. Da gingen die Jünger wieder heim.
    Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, schaute sie in das Grab und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, einen zu Häupten und den andern zu den Füßen, wo sie den Leichnam Jesu hingelegt hatten. Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist. Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast; dann will ich ihn holen. Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister! Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala geht und verkündigt den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen, und das hat er zu mir gesagt. "


    Es singt der Kirchenchor und es spielt das Kirchenorchester.


    Liebe Gemeinde,
    freut Euch, den Christus ist auferstanden!
    Sorgt Euch nicht , so sehr uns de
    ganze moderne, hochentwickelte, technisierte Welt auch Angst, ja bodenlose Angst vor dem Tod und allen seinen Erscheinungsformen, dem Leiden, den Krankheiten, dem Alter, den Misserfolgen, den Niederlage, dem Abstieg, dem Schmerz macht. Für viele Menschen heißt Leben immer auf der Hut sein vor dem Tod, immer ausweichen, immer fliehen, immer verdrängen - und wenn das nicht mehr reicht: bekämpfen um jeden Preis – auch wenn ich weiß, dass ich am Ende immer der Verlierer bin.
    Im Hebräerbrief heißt es: Christus hat den Tod auf sich genommen, „um die zu befreien, die durch die Furcht vor dem Tod ihr Leben lang der Sklaverei verfallen waren“.
    Die Furcht vor dem Tod macht zum Sklaven. Wir wollen fliehen. Aber der Tod klebt an uns – wie unser Schatten. Da kann ich auswandern ans andere Ende der Welt: der Todesschatten verfolgt mich. Und wenn ich mich dem Joggen und Walken und dem Gesundheitskult verschreibe: der Tod bleibt an mir dran. Ich kann mich in meine kleine heile Welt zurückziehen: der Tod nistet sich mit mir ein.


    Davon – sagt die Schrift - befreit nur einer: Christus. In der Gemeinschaft mit ihm dürfen wir wie die Jünger nach Ostern als neue, als freie Menschen leben in der Freiheit der Kinder Gottes.
    Und das heißt konkret: Wenn das Kreuz auf mich zukommt, das, was mein jetziges Leben durchkreuzt, dann brauche ich nicht Panik bekommen, nicht fliehen, nicht ausweichen; dann kann ich es annehmen – im Vertrauen, dass es so sein muss und dass durch das Kreuz das Größere, das Leben Christi kommt.
    Ich weiß nicht, ob Sie diesen Gedanken mitvollziehen können. Aber die Spur stimmt ganz bestimmt. Es ist der Weg, den Jesus uns vorausgegangen ist.


    Jesus nahm mit seinem Kreuzestod hinweg die Sünden dieser. Er ebnete uns den Weg ins ewige Leben. Er ruft uns zu, dass wir nie den Mut und die Hoffnung und die Freude verlieren sollen, denn der Tod wird nichts anderes sein als das Neugeborenwerden zum ewigen Leben. Welche Perspektive. Welcher weite und freie Horizont. Wo finden wir das – außer bei Jesus Christus.
    Deshalb feiern wir Ostern, das Fest der Auferstehung. Und deshalb müssen wir danken: jeden Tag und in jeder Eucharistie. Hier fließen die Quellen, aus denen sich das Leben der Gnade nährt. Darum dürfen wir uns nicht fernhalten, sonst wird unfehlbar wieder der Schatten größer, der Schatten des Todes.
    Hier zieht uns Christus, der Herr, der Lebendige zu sich - immer wieder.
    Hier deckt er uns armseligen Gästen seinen Tisch des Wortes und des Brotes.
    Hier will er Mahl mit uns halten – wie einst mit den verängstigten Jüngern nach seiner Auferstehung. Hier reicht er uns das Brot des Lebens.
    Hier danken wir ihm, dem aller Dank gebührt in Zeit und Ewigkeit.
    Amen.


    Es singt der Kirchenchor und es spielt das Kirchenorchester.



    Liebe Gemeinde, wir sprechen nun das Glaubensbekenntnis:


    Wir glauben an den einen Gott,
    den Vater, den Allmächtigen,
    der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,
    die sichtbare und die unsichtbare Welt.
    Und an den einen Herrn Jesus Christus,
    Gottes eingeborenen Sohn,
    aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
    Gott von Gott, Licht vom Licht,
    wahrer Gott vom wahren Gott,
    gezeugt, nicht geschaffen,
    eines Wesens mit dem Vater;
    durch ihn ist alles geschaffen.
    Für uns Menschen und zu unserem Heil
    ist er vom Himmel gekommen,
    hat Fleisch angenommen
    durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria
    und ist Mensch geworden.
    Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,
    hat gelitten und ist begraben worden,
    ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift
    und aufgefahren in den Himmel.
    Er sitzt zur Rechten des Vaters
    und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
    zu richten die Lebenden und die Toten;
    seiner Herrschaft wird kein Ende sein.
    Wir glauben an den Heiligen Geist,
    der Herr ist und lebendig macht,
    der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht,
    der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,
    der gesprochen hat durch die Propheten,
    und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.
    Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
    Wir erwarten die Auferstehung der Toten
    und das Leben der kommenden Welt.
    Amen.


    Messdiener bringen den Kelch mit Korporale und Kelchtüchlein und das Meßbuch zum Altar. Der Erzbischof nimmt die Schale mit dem Brot, hält sie über den Altar und spricht leise. Dann stellt er die Schale auf das Korporale. Als nächstes gießt er Wein und ein wenig Wasser in den Kelch und spricht wieder leise. Der Kelch wird anschliessend über den Altar gehalten. Auch der Kelch wird auf das Korporale gestellt. Nun verneigt sich der Erzbischof davor. Dann wäscht er sich die Hände.
    Zu den Anwesenden zugewandt, spricht der Erzbischof nun:


    Lasset uns beten zu Gott, dem allmächtigen Vater, daß er die Gaben der Kirche annehme zu seinem Lob und zum Heil der ganzen Welt.


    Herr, unser Gott, wir bringen das Brot dar, das aus vielen Körnern bereitet, und den Wein, der aus vielen Trauben gewonnen ist. Schenke deiner Kirche, was die Gaben geheimnisvoll bezeichnen: die Einheit und den Frieden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.


    In Wahrheit ist es würdig und recht, Dir, Herr, Heiliger Vater, immer und überall zu danken durch Deinen geliebten Sohn Jesus Christus. Er ist Dein Wort, durch ihn hast Du alles erschaffen. Ihn hast Du gesandt als unseren Erlöser und Heiland: Er ist Mensch geworden durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria. Um Deinen Ratschluß zu erfüllen und Dir ein heiliges Volk zu erwerben, hat er sterbend die Arme ausgebreitet am Holze des Kreuzes. Er hat die Macht des Todes gebrochen und die Auferstehung kundgetan. Darum preisen wir Dich mit allen Engeln und Heiligen und singen vereint mit ihnen das Lob Deiner Herrlichkeit. Amen.


    Hosanna in excelsis deo! Ja, Du bist heilig, großer Gott, Du bist der Quell aller Heiligkeit


    Sende Deinen Geist auf diese Gaben herab und heilige sie, damit sie uns werden Leib ...


    Der Erzbischof macht ein Kreuzzeichen über Schale und Kelch.


    ... und Blut Deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus.
    Denn am Abend, an dem er ausgeliefert wurde und sich aus freiem Willen dem Leiden unterwarf, nahm er das Brot und sagte Dank, brach es, reichte es seinen Jüngern und sprach:


    Nehmet und esset alle davon: das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.


    Der Erzbischof zeigt der Gemeinde nun die konsekrierte Hostie, dann legt er sie auf die Hostienschale und macht eine Kniebeuge.


    Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch, dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern und sprach:


    Nehmet und trinket alle daraus: das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis.


    Der Erzbischof zeigt der Gemeinde den Kelch, dann stellt er ihn auf das Korporale und macht eine Kniebeuge.


    Geheimnis des Glaubens: Deinen Tod, o Herr verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis Du kommst in Herrlichkeit. Darum, gütiger Vater, feiern wir das Gedächtnis des Todes und der Auferstehung Deines Sohnes und bringen Dir so das Brot des Lebens und den Kelch des Heiles dar. Wir danken Dir, daß Du uns berufen hast, vor Dir zu stehen und Dir zu dienen. Wir bitten Dich: Schenke uns Anteil an Christi Leib und Blut, und laß uns eins werden durch den Heiligen Geist. Gedenke Deiner Kirche auf der ganzen Erde, und vollende Dein Volk in der Liebe, vereint mit unserem Papst Innozenz V. und allen Bischöfen und Erzbischöfen, unseren Priestern und Diakonen und mit allen, die zum Dienst in der Kirche bestellt sind.


    Der Erzbischof erhebt Hostienschale und Kelch und spricht:


    Durch Ihn und mit Ihm und in Ihm
    ist Dir, Gott, allmächtiger Vater,
    in der Einheit des Heiligen Geistes
    alle Herrlichkeit und Ehre
    jetzt und in Ewigkeit!
    Amen.


    Wir haben den Geist empfangen, der uns zu Kindern Gottes macht. Darum wagen wir zu sprechen:


    Vater unser im Himmel,
    Geheiligt werde Dein Name.
    Dein Reich komme.
    Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
    Unser tägliches Brot gib uns heute.
    Und vergib uns unsere Schuld,
    wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
    Und führe uns nicht in Versuchung,
    sondern erlöse uns von dem Bösen.
    Denn Dein ist das Reich und die Kraft
    und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
    Amen.


    Erlöse uns, Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen und gib Frieden in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten.
    Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.


    Der Herr hat zu seinen Aposteln gesagt: Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Deshalb bitten wir:
    Herr Jesus Christus, schau nicht auf unsere Sünden, sondern auf den Glauben deiner Kirche und schenke ihr nach deinem Willen Einheit und Frieden.


    Gebt nun einander ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung!


    Der Erzbischof bricht die Hostie über die Schale in mehrere Teile zum Zeichen, daß alle von demselben Brot essen und an dem einen Leib Christi teilhaben. Ein kleines Fragment der Hostie senkt er in den Kelch.
    Der Domchor singt inzwischen:


    "Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt: erbarme dich unser.
    Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt:
    erbarme dich unser.
    Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt:
    gib uns deinen Frieden.
    Amen."


    Der Erzbischof macht eine Kniebeuge, nimmt ein Stück der Hostie, hält es über der Schale und spricht, zur Gemeinde gewendet, laut:


    Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt.


    Herr, ich bin nicht würdig, daß du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.


    Selig, die zum Hochzeitsmahl des Lammes geladen sind.


    Die Gläubigen, die am Abendmahl teilnehmen, kommen nach vorne, während die Orgel ertönt.
    Zu jedem Abendmahlteilnehmer:


    Der Leib Christi!



    Es singt der Kirchenchor und es spielt das Kirchenorchester.


    Nachdem alle am Abendmahl teilgenommen und wieder ihre Plätze eingenommen haben, breitet die Arme aus:


    Der Herr beschütze dich und behüte dich,
    der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir
    und sei dir gnädig,
    der Herr erhebe sein Antlitz auf dich und
    schenke dir seine Liebe und seinen Frieden.


    Beschreibt mit der rechten Hand ein Kreuz:


    Amen.


    Es singt der Kirchenchor und es spielt das Kirchenorchester.


    Unter den Klängen der Orgel zieht Erzbischof Kardinal Bernhard Leber aus dem Dom aus.

    Naja, die Aktivität ist immer unterschiedlich: mal hoch mal niedrig. Ich zum Beispiel, bin die letzten Wochen aus beruflichen Gründen zu fast gar nichts mehr gekommen: neben acht Arbeitsstunden rund 3 Stunden für die Hin- und Rückfahrt, da hatte ich keinen Nerv mehr, mich anschließend noch an den PC zu setzen.
    Ich hoffe aber, dass ich bald wieder regelmäßiger hier aufkreuzen kann.

    Unter den Klängen der Orgel zieht Erzbischof Leber in den Dom ein.


    Es singt der Kirchenchor und es spielt das Kirchenorchester.


    Liebe Gemeinde,
    in der Heiligen Schrift lesen wir: "Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte. Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben. Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.
    Und Gott der Herr machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen. Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre. Da ließ Gott der Herr einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch. Und Gott der Herr baute eine Frau aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein "ein" Fleisch. Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und schämten sich nicht."


    Es singt der Kirchenchor und es spielt das Kirchenorchester.


    Liebe Gemeinde,
    Mit diesem Zitat aus der Heiligen Schrift haben wir uns an den Anfang der Menscheitsgeschichte begeben: Gott, der alle Dinge erschuf, schuf den Menschen als Mann und Frau. Der Mensch wurde in einen Garten Eden versetzt und er war nackt und er schämt sich nicht.
    Sie schämen sich nicht ihrer Nacktheit, denn sie sind in einem Zustand der, man möchte sagen, kindlichen Unschuld und können Böse und Gut nicht unterscheiden, denn ihnen fehlt die Fähigkeit in die Einsicht darin.
    In der Erschaffungsgeschichte des Menschen als Mann und Frau steckt aber mehr als nur der Hinweis auf eine göttliche Geschlechterordnung, die der Fortpflanzung dient: Adam erkennt erfreut: "Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch." Wollen wir diesen Satz verstehen, müssen wir zwischen den Zeilen lesen, erkennen, welche symbolische Bedeutung Mann und Frau haben.
    Während Eva symbolisch für die menschlichen Gefühle steht, symbolisiert Adam den menschlichen Verstand. Gefühl und Verstand aber entspringen der selben spirituellen Substanz, symbolisiert durch "Bein" und Fleisch. Beides, Verstand und Gefühle des Menschen, werden, wenn sie richtig zusammenommen, in spirituellem Sinne, ein Fleisch; die Person wird in spiritueller Hinsicht eine Einheit und beginnt allmählich Gott zu sehen.
    Amen.


    Es singt der Kirchenchor und es spielt das Kirchenorchester.


    Lasst uns beten, wie Jesus uns gelehrt hat:
    Vater unser im Himmel,
    Geheiligt werde Dein Name.
    Dein Reich komme.
    Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
    Unser tägliches Brot gib uns heute.
    Und vergib uns unsere Schuld,
    wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
    Und führe uns nicht in Versuchung,
    sondern erlöse uns von dem Bösen.
    Denn Dein ist das Reich und die Kraft
    und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
    Amen.


    Es singt der Kirchenchor und es spielt das Kirchenorchester.


    Der Erzbischof hebt seine Arme:


    Der Herr beschütze dich und behüte dich,
    der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir
    und sei dir gnädig,
    der Herr erhebe sein Antlitz auf dich und
    schenke dir seine Liebe und seinen Frieden.
    Beschreibt mit der rechten Hand ein Kreuz:
    Amen.


    Unter den Klängen der Orgel zieht Erzbischof Leber aus dem Dom aus.

    Eminenzen und Exzellenzen!
    So viel ich weiß, besteht zwischen dem Heiligen Stuhl und der Demokratischen Union ebenfalls ein Konkordat.


    Was die Vereinheitlichung angeht, so sollten wir dies ins Ermessen der Kurie legen. Auch wenn die Zielsetzung des Konkordat gleich oder ähnlich ist, sollten wir bedenken, dass die Situation in jedem Land anders gelagert ist und wohlmöglich ein jeweils spezifisches Konkordat erfordert. Und selbst wenn - zumindest jetzt - nicht absehbar ist, dass dem so ist, sollten wir die Möglichkeit der individuellen Gestaltung des Konkordats offen lassen.

    Eminenzen und Exzellenzen!


    Die Frage der Zusammenarbeit mit anderen Konfessionen gehört, wie unser Bruder in Christo Dario Rojas bereits ausführte, nicht hierher und sollte Aufgabe der Kurie sein.
    Wir sollten beim Thema bleiben.

    Eminenzen, Exzellenzen!


    So sehr ich der Beschlussvorlage zustimme, sollten wir uns in der Tat ernsthaft mit dem Einwand Seiner Eminenz Carlos Pellicano beschäftigen, nämlich mit der Frage, wie verfahren werden soll, wenn ein Einspruch von Kurie oder Kardinalskollegium bei der Ernennung von Bischöfen erfolgt. Dass ein geeignetes Verfahren gefunden werden muss, um nicht eine unselige Blockade zu erzeugen, ist in meinen Augen evident.