Was nun die Bischöfe betrifft, sollte nicht vergessen werden das die RLKurie , auch recht gross ist.
Die RL-Kurie ist sehr groß, und ein sehr großer Teil der Kurienbischöfe kommt (oder zumindest kam, der Trend ist ja rückläufig) aus Italien. Italien hat aber auch 60 Millionen Einwohner, aus denen Priester und demnach potentielle Bischöfe rekrutiert werden können. Dadurch wird es nicht mehr vergleichbar mit Valsanto: Natürlich gehen wir von einer genauso großen Kurie aus. Aber aus unter 300 Tausend Einwohnern kann man, selbst bei einer angenommenen überdurchschnittlichen Klerikerquote in der valsantinischen Bevölkerung, nicht einen gleich großen Anteil an Kurienmitarbeitern erreichen. Wir müssen also eher davon ausgehen, dass wir etwa deutlich mehr barnstorvische und mérolische Kurienbischöfe als nativ valsantinische Kurienbischöfe haben. Das ändert sich auch nicht wesentlich, wenn wir auf 2 Millionen Einwohner gehen. Deswegen ermuntere ich Spieler immer dazu, sich IDs aus anderen Mikronationen anzulegen - selbst wenn diese dort nicht simulieren und nur in der Kurie aktiv werden wollen. Das stärkt nicht nur den Weltkirchencharakter, sondern ist auch einfach realistischer angesichts der bereits großen Zahl nativ-valsantinischer IDs in der Kurie.
Ich sehe Valsanto eher als Zusatz-MN. Bin ganz froh, dass es eben nicht so ist wie in Astor/Andro/Dreibürgen & Co.
Wir sollten nicht Bischöfe in alle MNs entsenden, sondern durchaus warten bis eine MN in Valsanto anfragt.
Aber das bedeutet auch, dass viele eben Valsanto zusätzlich machen und damit hat man schon das erste Problem heutiger MNs: die Leute legen sich hunderte Chars in aller Herren Länder an und am Ende gibts jede Menge Karteileichen, die dann im schlimmsten Fall auch noch Ämter belegen.
Daneben finde ich hat Valsanto einen besonderen Status, denn es kann als eine der wenigen MN-übergreifenden moralischen Instanzen wirken. Ich würde sogar sagen, dass Valsanto die Pflicht hat das zu tun. Wenn jetzt wieder der Fokus nach Innen gelegt wird, besteht die Gefahr das zu verspielen. Wir haben wunderbar viele Beziehungen und jede Menge inaktive Metropoliten. Wenn wir hier ansetzen würden, dann wäre das in meinen Augen wesentlich sinnvoller als jetzt auf Teufel komm raus hier "yet another MN" aufzubauen. Valsanto ist eben speziell und das sollte es auch bleiben. Ne vollständige MN Sim fände ich einfach unangebracht in Valsanto.
Das sehe ich anders. Insbesondere sind "der Heilige Stuhl" als bischöfliche Ebene und "der Staat Valsanto" als bürgerliche Ebene auch relativ unabhängig voneinander. Natürlich machen wir eine bischöfliche Weltkirchen-Sim, mit dem Profil, wie du es beschreibst: Dieser Part der hiesigen Sim ist die moralische Instanz, und an dem sich viele zusätzlich zu ihrer eigenen MN beteiligen. Daneben kann es aber selbstverständlich eine bürgerliche Ebene geben, die dann "wie alle anderen Mikronationen" funktioniert. Und jedem Spieler ist natürlich frei gestellt, an welcher der beiden Ebenen er sich beteiligen möchte. Wer aktiv in irgendeiner MN ist und zusätzlich die katholische Kirche dort aussimulieren möchte, kommt vielleicht nur wegen der bischöflichen Ebene. Andere kommen zwar auch wegen der bischöflichen Ebene, aber wollen vor allem Kurie simmen und keinen Heimatstaat bespielen. Und wieder andere wollen vielleicht gerade eine spanisch und katholisch geprägte Gesellschaft simulieren, und beteiligen sich deswegen an der bürgerlichen Ebene. Das hat auch nichts mit dem Fokus zu tun, wir simmen hier mit verschiedenen IDs zwei verschiedene Projekte, halt im selben Forum. Und jeder Spieler muss selbst entscheiden, wo er welche Aktivität reinlegt. Durch einen Verzicht auf die bürgerliche Ebene generieren wir aber weder mehr Ideen noch mehr Aktivität für die bischöfliche Ebene. Für mich persönlich etwa ist Valsanto die einzige MN, und ich habe Ideen sowohl für die bischöfliche, als auch für die bürgerliche Ebene, und würde gerne alle diese Ideen verwirklichen.
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Ein dritter Punkt kommt dann noch dazu. Hier kann gar keine wirkliche MN-Sim wie in andren Staaten aufkommen. Wir haben den Papst, kein Parlament und selbst wenn wir mal eines hätten: ich fände es seltsam wenn nun Bürgerliche IDs hier über das valsantische Strafgesetzbuch entscheiden würden. Da wird es natürlich Konflikte geben und zumindest der Wunsch "Weg mit dem Papst" wäre eine recht ehrliche Folge darauf. Warum sollte sich ein Millionenstaats fremd-lenken lassen? Die Leute wollen natürlich ihre Geschicke selbst in die Hand nehmen - mit der derzeitigen Rolle des Papstes geht das kaum. Das kann man mit ein paar Tausend Leuten sicherlich machen, denn es gibt nur sehr wenige Leute die in die Gesellschaft reingeboren werden. Die meisten erlangen die Staatsbürgerschaft hier ja eh nicht durch Geburt, sondern durch die Kurie. Dann kann man so Regeln wie "Alle sind katholisch" anlegen. Wie das aber in ner Millionen-Gesellschaft gehen soll find ich zumindest fraglich. Auch in Island gibts Muslime, Einwanderer und damit auch den Wunsch nach einer Trennung zwischen Religion und Staat.
Ich wüsste nicht wie man das ernsthaft und ehrlich in ner ID simen wollte. Daher fand ich die Möglichkeit IDs als Side-Chars zu spielen sehr nett. Aber ernsthaft und aktiv eine bürgerlichen Char zu spielen find ich extrem schwer und nen Aufstand in Valsanto fänd ich extrem doof
Valsanto hat ein unglaublich strenges Staatsbürgerschaftsrecht. Es ist für Nicht-Katholiken praktisch kaum möglich, valsantinischer Staatsbürger zu werden. Durch nicht-katholische Ehen könnten zwar prinzipiell nicht-katholische Kinder geboren werden, die dann die Staatsbürgerschaft erlangen. Da aber mit der nicht-katholischen Ehe auch Bürgerrechte verloren gehen, wird das nicht so häufig vorkommen. Auch bei einer etwas größeren Bevölkerung können wir also von einer großen ethnischen und religiösen "Reinheit" ausgehen.
Ein Parlament haben wir im Übrigen, und das ist auch mehrheitlich bürgerlich besetzt. Es wird zwar vom Kardinalskollegium kontrolliert, kann aber prinzipiell vergleichsweise unabhängig arbeiten. Ebenso sind die meisten Teile der Staatsverwaltung unter der Leitung bürgerlicher Wahlbeamter. Insofern ist es bereits jetzt so, dass das valsantinische Strafgesetzbuch von Bürgerlichen entschieden wird - solange es den bürgerlichen Bereich betrifft. Das Strafrecht betreffend Geistliche oder geistliche Handlungen liegt weiterhin in der Heiligen Kongregation.
Und abgesehen davon, dass wir selbst in der Hand haben, was wir simulieren wollen: Selbst wenn es einen Aufstand gegen den Papst gibt, was wäre so schlimm daran? Dann müsste der Papst entweder nach Rem fliehen oder sich im Apostolischen Palast verschanzen. In beiden Fällen würden wir "Lateranverträge" verhandeln und hätten einen Heiligen Stuhl + Mini-Kirchenstaat wie im RL. Die Handlungsfähigkeit der bischöflichen Ebene würde das nicht einschränken.