Beiträge von Ottavio Rizzo

    Der Notar... er hat mir eine Notiz mitgesendet... Als... als meine Frau den Unfall hatte, saß er mit im Auto. Er... ist jetzt im Krankenhaus...

    Handlung:Die Tränen schießen wieder in seine Augen

    Ich... Ich habe mich nicht getraut hinzufahren und nach ihm... nach ihn zu FRAGEN, nachdem ich heute morgen den BRIEF bekam. ;( ;(

    Das Testament ist bereits eröffnet worden...


    Handlung:deutet auf den Umschlag und kämpft erneut gegen die Tränen

    Der Briefumschlag, der auf der Rückseite die Aufschrift „Colocaciónpara el testamento de María Rodríguez“ und enthält eine notarielle Beglaubigung, datiert auf den 28.11.00. Zusätzlich ist zu lesen „abre el 12/08/13, la fecha de muerte 11/08/13 - Miguel Garcia, Notario“ Der Brief ist ein weißes Blatt, in winziger, eleganter Schrift mit Tinte, die durch Tränen leicht verwischt ist, beschrieben.


    Lieber Ottavio.
    als ich im Ende 1998 wegging, hielt ich diesen Entschluss für richtig, ich musste weg von zu Hause, mir fiel die Decke auf den Kopf und ich habe gemerkt, dass zwischen uns in Wirklichkeit nie mehr war als Freundschaft. Dass du mich aufrichtig und wirklich geliebt hast, dass mein Entschluss vielleicht den Leben zerstört hat, wurde mir erst deutlich später bewusst, zunächst einmal war ich frei und wollte meinen Traum verwirklichen.
    Im Nachhinein bedauere ich, was ich getan habe und wünschte es wäre alles anders gekommen. Ich wünschte auch, ich hätte jemals den Mut gehabt, nach dir zu suchen, zu erfahren, was du heute machst und dir zu sagen, was du jetzt auf diesem Wege erfahren musst: Als ich dich damals verlies, war ich schwanger mit unserem gemeinsamen Sohn, Césare, erfuhr es jedoch erst später.
    Bitte verzeih mir, dass ich niemals den Mut hatte, dich zu suchen und mit dir zu sprechen und bitte verzeih mir, dass ich es, solltest du diesen Brief lesen, nie über mein Herz gebracht habe, meinem Sohn, unserem Sohn, von dir zu erzählen.
    Ich schreibe diesen Brief in der Ungewissheit, wann und warum du ihn erhalten wirst, darum kann ich nicht mehr tun, als dich um Vergebung zu bitten, dafür, dass ich als Freundin, Mutter und Mensch versagt habe.
    Ich hoffe, dass du gesund bist, dass es dir gut geht und das du mir all das vergeben kannst.


    In Liebe und der Hoffnung, dass du diese Zeilen niemals wirst lesen müssen,
    deine Maria
    am 27.11.00


    beigefügt ist ein Foto von einem einjährigen Jungen, auf der Rückseite steht „Césare Rodríguez *01.08.99 in Cuena / Valsanto“

    Nein. ;(

    Handlung:zieht einen Umschlag aus der Tasche, gefaltet und leicht zerkinttert und streckt ihn mit zitternder Hand dem Bischof entgegen.

    Den habe ich heute Morgen bekommen.
    Handlung:ringt um Fassung

    Der Umschlag ist schlicht weiß, im Empfängerfeld steht "Im Falle meines Todes an Ottavio Rizzo, Adresse unbekannt".

    Handlung:schluckt

    Aber selbst wenn, was soll jetzt werden? - Ich habe doch jetzt die Wahl, entweder meine Kirche zurück zu lassen oder meinen Sohn.


    Handlung:kämpft gegen die Tränen

    Was ist das für eine Wahl? - Ich kann beides nicht, warum, warum stellt man mich vor die Wahl, Priesteramt oder Familie? - Warum?
    Handlung:Tränen treten wieder in seine Augen.

    Handlung:ist völlig am Ende und kann keine klaren Gedanken mehr fassen. Jetzt würde seine Zukunft wohl enden, aus der Traum irgendwann einmal als Bischof zu arbeiten, viel mehr würde er jetzt den Beruf seiner Träume verlieren. Aber was hatte er erwartet? - Auch ein Kardinal war nicht allmächtig. Vielmehr wunderte es ihn, das Fischer sich um ihn bemühte, den wer war er schon, der Priester, der er niemals hätte werden dürfen, der Versager vor Gott, ein Mann der hier weinend vor einem der höchsten Männer der Kirche saß, mitten in der Nacht, und ihn belästigte?
    Er wollte aufstehen, sich entschuldigen und gehen, gleich morgen um seine Entlassung aus dem Priesteramt bitten, aber er hatte keine Kraft, aufzustehen...

    Handlung:nickt und greift dann nach der Tasse Tee, die Fischer ihm eingegossen hat. Als der Kardinal allerdings fortfährt, zieht er den Arm, der zu zittern beginnt, wie der ganze Körper, zurück und sieht Fischer mit flehendem Blick an

    Ich bin vor 13 Jahren mit 20 in mein Priesterseminar eingetreten, Eminencia, vor sieben Jahren wurde ich zum Priester geweiht, aber... ich, ich hätte nie geweiht werden dürfen...

    Handlung:seine Stimme versagte, er beugte sich vor und flüsterte Fischer den Rest ins Ohr, dann, nach einigen Minuten Flüsterns, fiel er zurück in den Sessel, vergrub sein Gesicht in den Händen und begann zu weinen.

    Handlung:springt auf, so überrascht ist er, dass er tatsächlich herein gebeten wurde. Er trat ein und setze sich dann wie angeboten in einen Sessel im Wohnzimmer - wartend. Während des Wartens kamen die Zweifel... Vielleicht sollte er besser wieder gehen, das war doch albern, einen Kardinal wegen soetwas zu belästigen....
    Doch da kam Fischer schon wieder herein, mit einem Tablett in den Händen - eine dampfende Kanne mit Teebeuteln drin, zwei Tassen. Er stellte es auf das Tischchen und nahm selbst Platz

    Handlung:hier saß er nun, verzweifelt, wütend und ratlos hatte er auf den Stufen des Hauses Platz genommen, dessen Adresse er herausgesucht hatte, nachdem man ihm in der Komission abgewiesen hatte, der Großinquisitor habe sein Büro bereits verlassen. - Wen wunderte es - um diese Zeit?
    Aber er konnte nicht zur Ruhe finden, er musste mit jemandem reden, er musste sich seiner Verantwortung stellen. - Zu seinem Bischof gehen, das kam für ihn nicht in Frage, der würde ihn nicht lebendig wieder herauslassen, so fürchtete er.
    Kardinal Fischer hingegen... er war als Liberaler bekannt, vielleicht würde er ihm zuhören, trotz diesem Makel, dieser Tatsache...
    Da stand plötzlich der Mann vor ihm, im Trainingsanzug. War er das? - War das Kardial Fischer?

    Eminencia? - Ich, Ich möchte sie nicht belästigen...