Liebe Brüder,
zu einem weiteren, zentralen Thema möchte ich euch einen Vorschlag machen:
[8. Sitzungsperiode] Wissenschaft
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Wieder ein Absatz der die Lehrmeinung der Kirche, ja gar unseren tiefsten Glauben, Gott hat Himmel und Erde, den Menschen, die Pflanzen- und Tierwelt geschaffen, im Handstreich anzweifelt, wenn nicht tilgt. Brüder, die Kirchenansichten zu revisionieren, um sich dem Lauf der Zeit anzupassen, mag löblich und notwendig sein. Ich plädiere jedoch dringen dafür, dass wir uns vergegenwärtigen, was wir sind. Wir sind Gottes Kinder, Gottes Werk, Gottes Schöpfung. Wir sind durch Ihn, aufgrund Seines Abbildes geschaffen. Er ist Vorbereiter, Durchführender und Nachhalter Seiner Schöpfung. Dies in Frage zu stellen, würde die Grundfesten unseres Glaubens und unserer Religion bis ins Mark erschüttern.
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Bruder Carlos, da sind wir eng beieinander, dieser Absatz soll nichts anzweifeln, sondern nur den Stand der Dinge wiedergeben. Der Mensch ist von Gott geschaffen, der sich das Werkzeug der Evolution zur Hilfe genommen hat. Die Geheimnisse dieses Werkzeuges konnten wir durch die Wissenschaft mehr und mehr ergründen, indem wir neue Erkenntnisse gesammelt haben. Keinesfalls jedoch ist oder darf damit die Absicht verbunden sein, die Schöpfung in Abrede zu stellen.
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Dann, werter Bruder, sollten wir das aber auch genauso niederschreiben.
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Das war das Ziel der Einleitung, aber die ist offenbar nicht eindeutig. Wie würdet ihr formulieren, Bruder?
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Gott hat die Welt geschaffen – das ist völlig zu Recht seit 2000 Jahren Lehrmeinung und innerste Überzeugung der Kirche. Aber welcher Mechanismen er sich hierbei bedient hat, steht nicht im Schöpfungsbericht der Bibel. Hier bedarf es der modernen Wissenschaft, um dem Schöpfungsakt auf die Spur zu kommen.
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Der Text bleibt natürlich inhaltlich weitgehend unbestimmt. Ich würde aber zustimmen.
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Welche inhaltlichen Aspekte gilt es denn zu setzen, deiner Meinung nach, Bruder?
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Ist schwierig zu beantworten. Da es allgemein um Wissenschaft geht, muss wohl auch der Text allgemein bleiben.
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Andere Vorschläge oder Anmerkungen?
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Ich stimme dem Text soweit zu, aber wir sollten noch deutlicher herausstellen, dass es eine Grenze zwischen Gott und den Menschen gibt und diese Grenze nicht verwischt werden darf. Der Mensch darf sich auf eine Stufe mit Gott stellen, denn dies wäre eine unerträgliche Hybris. Der Mensch darf sich schließlich nicht zum Herrn über Leben und Tod aufschwingen, denn dieses Amt obliegt allein Gott.
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In gewisser Weise spielt sich der Mensch doch zum Herr über Leben und Tod auf, ich denke einmal an Mörder, deren Taten wir nicht verhindern können. Dem Mensch jedoch zu untersagen, positiv auf das Leben einzuwirken, widerspräche der Nächstenliebe und der Verpflichtung zur Hilfe.
Ich finde in diesem Sinne die Grenze deutlich im Text wieder:Zitatenn der Mensch ist vor allem charakterisierbar als das, was er ist: Mensch. Bei weitem nicht perfekt, nicht allwissend, nicht allmächtig, gefühlsgesteuert, fehlbar, sterblich. Diese in unseren Augen häufig negativen Eigenschaften machen jedoch den Kern unserer Menschlichkeit aus. Wann immer wir also versuchen, diese scheinbaren Makel zu beseitigen, verlieren wir unsere Menschlichkeit wenigstens in Gedanken und spielen uns zu etwas auf, was wir nicht sind, wir gehen zu weit – und wollen selbst Gott sein.
Das kann nicht funktionieren und wird scheitern, wohl möglich mit schrecklichen, unaufhaltsamen Konsequenzen, denn unser Verstand kann und wird niemals das ganze Geheimnis der Schöpfung erfassen und begreifen, wird niemals lernen, mit dem Werkzeugen seines Schöpfers umzugehen und neigt zur Selbstüberschätzung. -
Weitere Anmerkungen?
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Zitat
Immer mehr gewinnt die Menschheit an Erkenntnissen und Fähigkeiten durch die Forschung und die Wissenschaft, immer mehr kommen wir gar dem Weg der Schöpfung, der Evolution und dem Ursprung des Lebens und unseres Universums, über viele Jahrhunderte ein schier nicht zu durchdringendes Mysterium, auf die Spur, wenngleich der Mensch nie in der Lage sein wird, Gottes Plan vollständig zu erkennen, zu erfassen oder gar zu verstehen, denn immer da, wo wir neues entdecken tut sich wieder unbekanntes auf, dass nur mit göttlichen Schöpfer zu begründen ist.
Unakzeptabel. Die Heilige Schrift offenbart uns Gottes Plan und Werk zweifelsfrei. Die Evolution ist nachweislich ein lückenhaftes Märchen der Wissenschaftsgläubigen. Wir sollten uns nicht zu deren Werkzeug machen. Die Einleitung selbst sagt uns auch warum: Der Mensch wird nie in der Lage sein, Gott zu verstehen. -
In welchem Jahrhundert leben Sie denn? Es ist zweifelsohne belegt, dass die Lebewesen sich auf dieser Erde entwickelt haben. Das im Ursprung Gott wirkt sollte für uns auch klar sein, ich denke der Text vermittelt gut zwischen unserer Überzeugung und dem Wissen, dass Gott uns gab.
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Gott hat den Mensch geschaffen, Gott hat die Tiere geschaffen, Gott hat die Pflanzen geschaffen, Gott hat Himmel und Erde geschaffen. Das ist zweifelsfrei Zeugnis der Heiligen Schrift, da bedarf es keiner Evolution oder sonst irgendwelcher abstrusen Theorien.
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Vermutlich ist Ihr Studium ähnlich lange her wie meines, aber die Exegese hat sich in den letzten 50 Jahren verändert. Wir blicken nun nicht mehr nur auf den reinen Text, sondern betrachten das biblische Zeugnis historisch-kritisch, blicken also auf die Umstände ihrer Entstehung.
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Keine Auslegung der Schrift kann oder darf bedeuten, dass Gottes Wort und Offenbarung relativiert wird - und genau dieser Versuch wird hier unternommen!
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Hier wird nicht relativiert. Im Gegenteil. Eine Auslegung die jedes Wort als bahre Münze anerkennt relativiert die Aussage. Die histrisch krtische Exegese strebt eine Annäherung an die wahren Aussagen an.