Werte Brüder,
die Möglichkeiten der Medizin nehmen zu, aber nicht alles, was medizinisch möglich ist, ist auch gut für den Menschen. Mit den Grenzen der Medizin wollen wir uns heute beschäftigen.
[3. Konferenztag] Medizinethik
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Keine Vorschläge?
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Ich beginne dann einfach mal meine Ideen zusammenzufassen.
Zunächst unterstützt die Kirche natürlich die Medizin generell, als Wissenschaft, die sich unmittelbar in den Dienst des Menschen und damit unmittelbar in den Dienst der Schöpfung gestellt hat. Die Medizin bietet viele Möglichkeiten, die unterstützenswert sind, seien es nun Medikamente, Therapien, Operationen, Lebenserhaltungsmaßnahmen oder Transplantationen. Doch nicht alles, was menschenmöglich ist, darf die Medizin tun, ganz klare Grenzen wären hier für mich das Klonen von Menschen, die Abtreibung, abgesehen von Fällen, in denen die Schwangere durch die Schwangerschaft in unmittelbarer Lebensgefahr ist, die wie auch immer geartete Sterbehilfe, den Handel mit menschlichen Organen oder auch nur ein grenzenloses Profitstreben auf Kosten der Patienten. -
Ich erlaube mir mal einen Anfang zu Formulieren, der das Problem beschreibt. Ich bin mir nicht sicher, ob Klonen zur Medizinethik gehört. Ebenso bin ich skeptisch, wenn es um das schrankenlose "Ja" zu Medikamenten, Operationen und anderen Therapien geht.
Zitat
Kaum jemand möchte, wenn er krank wird, auf die Vorteile der modernen Medizin verzichten, die in neuerer Zeit große Erfolge und Fortschritte erzielt hat. Genau wie in der Medizin gilt seitjeher im Christentum der Dienst am Kranken und Sterbenden als Werk der Barmherzigkeit, in der sich Gott uns immer wieder offenbart, deshalb bejaht die Kirche die Medizin als Wissenschaft, deren ärztliches und pflegerisches Tun stets am Wohl des Kranken im umfassenden Sinne ausgerichtet ist. Gleichzeitig sind wir im Bewusstsein, dass durch die Konfrontation der Medizin mit Krankheit, Sterben und Tod auch ethische Probleme eintreten.Die Faszination des Machbaren, die fortschreitende Technik birgt eine gefährliche Veränderung in der Einstellung zum ärztlichen Können wie auch zum Sinn des Lebens und des Todes. Wer unbegrenztes Vertrauen in die Technik setzt, wird das ärztliche Handeln als Reparatur oder als Wiederherstellung der Funktionstüchtigkeit von Organen verstehen und fordern, dass er behandelt wird, ohne zu fragen, ob die Behandlung zu einer sinnvollen Heilung oder Lebensverlängerung führt.
Die ethische Frage lautet: Darf der Arzt, was die Medizin kann? Muss Leben unter allen Umständen erhalten und verlängert werden? Was ist am Ende des Lebens sittlich erlaubt, und was ist sittlich verboten? Jede Antwort auf diese Fragen muss davon ausgehen, dass über menschliches Leben, in welchem Stadium auch immer, nicht verfügt werden darf und das der Mensch einen Anspruch auf ein menschenwürdiges Sterben hat. Für die Medizin bedeutet diese Verpflichtung Hilfe beim Sterben ohne menschliches Leben zu töten.
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Den Vorschlag für die Einleitung finde ich recht gut gelungen, allerdings würde ich umformulieren: "Für die Medizin bedeutet diese Verpflichtung Beistand beim Sterben ohne menschliches Leben zu töten."
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Ich habe mir erlaubt, einen neuen Entwurf zu formulieren, wobei ich den Vorschlag von Bruder Kowalski dem Sinn her übernommen habe:
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Ich danke Bruder Carlos für diese gelungene weitere Ausarbeitung.
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Eine redigiete Fassung:
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Im Großen und Ganzen in Ordnung, werter Bruder. Ich frage mich jedoch, ob der Abschnitt über den Lebensschutz nicht zu harsch formuliert ist. Vielleicht sollte man die barmherzige Unterstützung der Kirche und der Medizin für unheilbar kranke und leidende Menschen mehr in den Vordergrund stellen.
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Hast du einen konkreten Vorschlag, Bruder?
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Diesen Absatz würde ich in etwa so formulieren: -
Hier wiederum verblasst die Betonung auf die Ablehnung jedweder Einflussnahme, die den Tod eines Menschen herbeiführt.
Vielleicht:
[doc]
Zum Zweiten ermutigt die Kirche jeden Menschen zu einem unbedingten Ja zum Leben. Jede medizinische Behandlung und jede Forschung hat sich vom Grundsatz der Heiligkeit des Lebens leiten zu lassen. Menschliches Leben beginnt mit der Befruchtung der Eizelle und endet mit dem Absterben des Gehirns (Hirntod). Der Mensch hat das Recht auf ein Sterben in Würde. Die Kirche sieht es als ihre Aufgabe an, den Sterbeprozess seelsorglich zu begleiten. Damit der Mensch – egal wie krank er auch sei – zu einer gewissenhaften Bejahung seines Lebens befähigt ist, spricht sich die Kirche für eine moderne Schmerztherapie (Palliativmedizin) aus, um den Wunsch nach Selbsttötung oder Sterbehilfe gar nicht erst aufkommen zu lassen, der oft nur dem Wunsch nach dem Ende des Schmerzes folgt. Den Schmerz zu lindern liegt in der Hand des Menschen, doch lehnt die Kirche entschieden und mit allem Nachdruck ab, dass ein Mensch einen anderen in welcher Form auch immer tötet, beispielswise durch die Verabreichung oder Bereitstellung eines Medikaments, das diesem Zwecke dient oder ihn in einer anderen Weise in der Beendigung seines Lebens unterstützen, egal wie alt oder jung oder wie krank dieser Mensch ist.
[/doc} -
Wie wäre es mit dieser nur leicht gekürzten Form:
Die Formulierung "in welcher Form auch immer" besagt ja bereits, dass die Kirche jede Tötung ablehnt. Beispiele brauchen wir daher an dieser Stelle gar nicht zu nennen. -
Hier dann das ganze zusammengefasst und um eine Klarstellung im Bezug auf die Grenzen der Medizin ergänzt:
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Zitat
Es überschreitet im Einzelfall nicht die Grenze, im Falle der Lebensgefahr für die Mutter eine Abtreibung durchzuführen, sofern dies aus medizinischer Sicht zwingend notwendig ist, das Leben der Mutter zu retten.
Hier wird das Leben einer Sünderin wohl möglich dem unschuldigsten vorgezogen, das es gibt. Wir stellen das Recht eines Wehrlosen zurück. Das ist unchristlich. -
Woher nehmen Sie die Annahme die Mutter sei Sündern? Bei der heiligen Mutter Maria hätte man das auch denken können, doch war sie gesegnet.
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Jeder Mensch ist Sünder, sonst wäre die unbefleckte Empfängnis keine Besonderheit.
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Demnach auch das Neugeborene bzw. das Ungeborene. Sie widersprechen sich!
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Wie soll ein Neugeborenes in Sünde fallen, werter Bruder? - Es ist nicht fähig, zu handeln.