Gewissermaßen vom Gejagten zum Jäger...?
Arbeitszimmer des Großinquisitors, Robert Fischer
-
-
Die besten Jäger waren immer die dereinst Gejagten, was auch logisch. Denn wer kann besser in eine situation versetzen, als jemand den es selbst betraf?
-
Einmal angenommen, geschätzter Bruder, ich überantworte Ihnen die Position als Konsultor des Pro-Großinquisitors, also meiner Wenigkeit. Was wären aus Ihrer Sicht wichtige Maßnahmen in diesem Moment der Kirche?
-
Nein lieber Bruder in Christi, wir haben leider einige Mitbrüder deren Ruf nicht untadelig, jene würde ich mir mehr ansehen. Dann es gibt immer mehr Austritte, wir müssen gegensteuern. Dann der ganze linksliberale Unsinn hat in der Kirche nichts verloren! Wir müssen wieder dorthin wo wir dereinst waren, der Bischof befiehlt, die Geistlichen gehorchen ohne murren, , der Abt ordnet an die Brüder führen aus, der Pfarrer verkündet die Gemeinde gehorcht. So wie es im Laufe der Jahrtausende immer gewesen und wie es auch immer sein soll. Priester und Theologen welche der Revolution das Wort reden werden exkommuniziert, Priester welche sich an ihren Lämmern vergehen, ebenso. Das sehe ich alles als vorrangig an um unsre heilige Mutter Kirche zu retten.
Desweitren nehmen wir der Damenwelt den Wind aus den segeln, es wird nie bei uns weibliche Priester geben, jedoch erlauben wir ihnen, wenn sie schon kein Bräute Christie, also Nonnen werden wollen, Kirchengruppen zu führen, natürlich ohne Predigt, Sakrament etc.,.Sie durfen Sonntagsschulen abhalten ect. So behalten wir die Kontrolle!
-
Sie sind ein wahrer Laudator temporis acti, Bruder Dietz. Ich bezweifle allerdings, dass wir den Ungeist der Modernität gänzlich zurück in die Flasche bekommen, aus der er verschüttet wurde.
Aber ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, die schlimmsten Auswüchse zurückzudrängen.
-
Auch ich tat dies , ehrwürdiger Bruder, leider wurde mein Tun, jedoch argwöhnisch beäugt, verläumdet oder gar behindert.
Ich stimme zu den Geist , welchen man aus der Flasche entweichen liess wird man nicht wieder hineinzwängen können. Jedoch man kann ihn bekämpfen.
Wir müssen alllerdings auch dem Mut haben, zu sagen , ja auch wir haben gefehlt, denn in über zweitausend jahren bleiben fehler nicht aus.
Der Heilige Stuhl sollte jene Staatsoberhäupter, egal ob gekrönt oder gewählt, welche sich zu unserem Glauben bekennen umsich scharren. Es gibt soviel allianzen,weshalb nicht eine weltumspannte valsantisch-katholische? Natürlich wäre der Heilige vater nur inoffiziell das Oberhaupt, Präsident wäre ein Bischof eines der Mitgliedsstaaten, ernannt auf zwei Jahre, im turnusgemässen Wechsel.
-
Das klingt nach einer Idee, die Sie dem Staatssekretariat vortragen könnten, verehrter Bruder!
Ich hätte da aber auch noch eine besorgniserregende andere Angelegenheit, nämlich eine ihrer ehemaligen Diözese Octavia, die nunmehr dem ehemaligen Erzbischof von Astoria anvertraut ist. Der Kongregation ist zu Ohren gekommen, dass der Erzbischof statt des ordentlichen Schlusssegens den sogenannten "aaronitischen Segen"1 zu verwenden scheint2.
Haben Sie als ehemaliger Hirte dieser Herde des Herren dazu nähere Informationen?
-
Bruder Karl? Eigensinnig, sehr eigensinnig, was passe , nichts Schlechtes. Mir persönlich zu liberal. Es gab immer wiedermal Gerüchte, ohne das man etwas Belegbares hätte. Allerdings bin ich , aus nachvollziehbaren Gründen der Letzte , welcher über Bruder Karl urteilen sollte, es würde wie übles Nachtreten ausschauen.
-
Gerüchte welcher Art?
-
Nun , wie gesagt Gerüche, keine Beweise. Bruder Karl soll Gittesdienste nich nach valsantischen Ritus durchführen. Ich hatte seinerzeit einen guten Mann, vom Fach, als getarnten Besuche zu einer seíner Messen geschickt, jedoch verlief jene normal, ohne Abweichungen. Also wie gesagt nur Grüchte.
-
Das sind dennoch sehr besorgniserregende Berichte, über die ich mit dem Staatssekretariat sprechen sollte!
-
Das obligt Dir , mein Bruder, Du, als Großinquisitor weisst besser was zu tun ist , als ich, ein einfacher Bischof.
-
Was bin ich mehr als ein "einfacher" Bischof, ein Arbeiter im Weinberg des Herrn nach dem Willen des Heiligen Vaters! Die besten Jahre meines Lebens habe ich wie Sie in der Seelsorge verbracht, und mich über die Kurie geärgert.
Das macht uns vielleicht zu wertvollen Ratgebern, wenn der Heilige Vater zuhören will.
-
Wenn der Heilige Vater uns zuhören mag, so werden wir ihm mit unsrem Rat zur Seite stehen. Wir drängen uns zwar nicht auf, sind aber im präsent.
-
Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Bruder Dietz?
-
Nein Danke werter Bruder. Es war war ein interessantes und fruchtbringendes Gespräch. Möge unser Herr Deine Mühen lohnen.
Wie gesagt, ich stehe zur Verfügung, so ich gebraucht werde.
-
¡Hasta pronto, querido hermano!
-
"Hasta pronto querido hermano".