
Arbeitszimmer des Substituten, Dario Rojas
- Päpstliches Sekretariat
- Geschlossen
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Exzellenz, ich bin geschmeichelt, dass Sie solches Vertrauen in mich setzen. Ich hatte mir zwar einen anderen Weg für mein Priesterdasein ausgedacht, aber wenn Sie mich dem Kollegium vorschlagen werde ich dies als den Willen Gottes sehen. Nur schade, dass man das Bischofsein nicht in den Schulen lernen kann. Daher würde ich gerne in der kurzen Zeit die mir nach der Entscheidung bis zur Bischofsweihe bleibt nach Freesland zurückkehren und mich dort ein wenig vorbereiten.
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Natürlich. Nehmen Sie sich die Zeit die Sie brauchen. Sofern das Kollegium Ihrer Ernennung zustimmt, werde ich mich mit Ihnen in Verbindung setzen, um den Ort und die Zeit der Bischofsweihe abzusprechen.
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Eminencia, es freut mich, Sie kennenzulernen. Es ist zwar ein trauriger Anlass, der Sie hierhergeführt hat, aber ich hoffe trotzdem, dass Ihr Aufenthalt im heiligen Tal bislang angenehm war.
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Vielen Dank, Exzellenz.
Nun, wenn man den äußerst traurigen Anlass beiseite lässt, ist mein Aufenthalt hier bislang tatsächlich sehr angenehm. -
Das freut mich, dass es Ihnen in meiner Heimat gefällt.
Ich möchte vorab daraufhinweisen, dass dies natürlich nur ein informelles Gespräch sein kann. Ohne Papst und während der Staatssekretär im Konklave ist, kann ich weder Entscheidungen treffen noch Zusagen machen. Ich denke aber trotzdem, dass ein Austausch über das Turanien-Dekret, das während der letzten Monate nicht angemessen prioritär behandelt worden ist, hilfreich ist.
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Ah, verstehe, Sie stammen von hier. Durchaus ein freundliches kleines Land, sehr warm. Aus Turanien bin ich ein anderes Klima gewöhnt.
Selbstverständlich kann dieses Gespräch nur informell sein. -
Ja, der Kardinal Fischer erzählt auch immer, wie anders das Klima in den Ländern des Nordens ist.
Nach meinen Unterlagen haben Kardinal de Renaldi und Sie einen Dekretsentwurf erarbeitet, der den Status der turanisch-katholischen Kirche als Kirchenprovinz mit weitgehender Autonomie beschreibt. Dazu hatte sich Papst Linus auch positiv geäußert. Offen ist noch die Organisation der Diözesen in den nicht traditionell turanischen Gebieten, und die Bezeichnung des turanischen Staates muss gegebenenfalls noch ausgetauscht werden. Sehe ich das soweit richtig?
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Völlig richtig, Exzellenz. Als Namen des Staates müssten wir nach der Verfassungsreform "Turanische Föderation" verwenden. Außerdem hat sich der Geltungsbereich des Dekrets durch den Beitritt Ascaarons zur Föderation erweitert.
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Ich muss zugeben, dass ich mich nicht besonders gut auskenne, was den Aufbau der Turanischen Förderation angeht. Der Freistaat Turanien und das als Insel davor liegende Land Neuturanien sind durch die turanisch-katholische Tradition geprägt. Wie ist die religiöse Prägung der anderen Landesteile San Bernando, Schwion und Ascaaron?
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Nun, wie Sie richtig sagen, sind der Freistaat Turanien und die Insel Neuturanien turanisch-katholisch geprägt. Das heißt: Etwa 80 Prozent der Bevölkerung gehören der Turanisch-Katholischen Kirche an, die letztlich dem Patriarchat von Königsberg untersteht. In Schwion ist die Mehrheit der Bevölkerung protestantisch (sogenanntes Rütli-Bekenntnis). Es gibt jedoch meines Wissens mindestens zwei katholische Diözesen: Leonsburg und vermutlich Setterich. Sie folgen dem valsantinischen Ritus. Ebenfalls dem valsantinischen Ritus folgt die Kirche auf San Bernardo. Man spricht dort sogar einen mit der hiesigen Sprache nahe verwandten Dialekt. Ob San Bernardo eine eigenständige Diözese ist oder nur eine Apostolische Administratur, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Auch die Struktur der Kirche in Ascaaron kenne ich nicht. Das Land hat sich der Föderation erst vor einem Monat angeschlossen.
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Gut, dann werde ich dort Nachforschungen anstellen müssen und wahrscheinlich in die entsprechenden Landesteile reisen. Der erste Teil des Dekrets, die turanisch-katholische Kirche betreffend, ist soweit ja aber beschlussfähig.
Zum Verfahren würde ich daher folgendes vorschlagen: Ich werde dem neuen Papst die Bestätigung Ihres Kardinalstitels vorlegen - was eine Formalie ist und eigentlich schon längst hätte passieren können. Sobald das Dekret dann vollständig ist, werde ich es der Apostolischen Generalsynode vorlegen. Als legitimer Bischof der apostolischen Kirche sind Sie Mitglied der Synode, und können sich dann dort zu dem Dekretsentwurf äußern.
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Das scheint mir eine vernünftige Vorgehensweise zu sein, Exzellenz.
Haben Sie bereits einen Termin für die Reise ins Auge gefasst? Ich biete mich selbstverständlich als Begleiter an und würde – sofern Sie dies wünschen – alles zur Vorbereitung Nötige in die Wege leiten. -
Um dieses Dekret schnell fertigstellen zu können, würde ich kurz nach der Amtseinführung desnl neuen Heiligen Vaters aufbrechen. Ihre Begleitung würde mir sehr helfen.
Schwarzer Rauch, Eminenz, noch kein Papst im zweiten Wahlgang gewählt.
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Sehr schade, es scheint sich hinzuziehen... -
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