Dekret über das heilige Sakrament der Ehe

  • Deo volente.


    Liebe Brüder Bischöfe, Erzbischöfe und Kardinäle!


    Auf Vorschlag von


    Matthew Kardinal MacLachlan


    soll die Apostolische Generalsynode dem Heiligen Vater einen Vorschlag für ein


    Dekret über das heilige Sakrament der Ehe


    unterbreiten.


    Ich bitte zunächst Kardinal MacLachlan um eine Begründung seines Antrages.


    Dekret über das Sakrament der Ehe


    I. Allgemeiner Teil


    1. Die Ehe ist der von Gott gestiftete Bund zwischen Mann und Frau, die in gegenseitiger Liebe ihr Leben in Einheit auf die Zeugung und Erziehung von Nachkommen ausrichten nach dem Gebot des Schöpfers: „Seid fruchtbar und vermehrt euch und bevölkert die Erde!“ Durch das gegenseitige Eheversprechen gehen die Eheleute einen heiligen Bund gegenüber sich selbst, Gott und der Gesellschaft ein.


    2. Da der heilige Bund der Ehe in der göttlichen Schöpfung begründet liegt, verehrt ihn die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche als göttliches Sakrament. Die Ehe unterliegt daher nicht nur dem göttlichen, sondern auch dem kirchlichen Recht. Keinesfalls aber kann irgendeine weltliche Gewalt das Wesen oder die Form der heiligen Ehe verändern.


    3. Das Sakrament der Ehe spenden sich die Eheleute gegenseitig im Beisein eines Priesters und mindestens zweier weiterer Zeugen. Dabei kommt die Ehe durch den Konsens der beiden Eheleute zustande, aus eigenem Entschluss gemeinsam den nach dem göttlichen Recht gestalteten Bund der Ehe mit allen seinen Wesenseigenschaften eingehen zu wollen.


    4. Der Bund der Ehe gilt nur als gültig geschlossen, sofern alle Formvorschriften dieses Dekrets eingehalten worden sind und kein Ehehindernis die Gültigkeit der Ehe behindert. Eine einmal gültig geschlossene Ehe kann nicht wieder gelöst werden, sie gilt nach dem göttlichen Willen bis zum Tod eines der beiden Eheleute. Die Erklärung, dass eine Ehe nicht gültig zustande gekommen ist, erfolgt durch den zuständigen Ortsbischof.


    5. Alle Einzelheiten zu der Eheschließung, der Annulierung der Ehe und der Pflichten der Eheleute im Ehebund, die nicht durch dieses oder ein anderes Dekret getroffen sind, bestimmt die Heilige Kongregation für die Glaubenslehre durch eine Instruktion oder, beschränkt für das Gebiet der eigenen Kirchenprovinz, der jeweilige Metropolit.


    II. Formvorschriften


    6. Geht ein katholischer Christ den heiligen Bund der Ehe ein, so hat er dabei die Formvorschriften der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche einzuhalten. Insbesondere ist die Eheschließung durch einen in Kommunion mit dem Heiligen Stuhl stehenden Priester öffentlich unter Anwesenheit von mindestens zwei getauften Christen durchzuführen.


    7. Ordentlicher Ort einer Eheschließung ist der geweihte Kirchenraum. Die Eheschließung findet in der Regel im Rahmen einer Heiligen Messe statt, ausnahmsweise darf sie auch im Rahmen einer liturgischen Andacht geschehen. In jedem Fall haben beide Eheleute vor der Eheschließung die heiligen Sakramente der Buße und der Eucharistie zu empfangen.


    8. Es ist katholischen Christen untersagt, Angehörige anderer als der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche zu ehelichen. Ausnahmsweise gestattet der zuständige Ortsbischof einem katholischen Christen die Eheschließung mit einem getauften Angehörigen einer anderen anerkannten Kirche, sofern beide Partner einzeln das aufrichtige Versprechen abgeben, ihre Kinder in der katholischen Kirche zu taufen und im katholischen Geiste zu erziehen.


    9. In Ausnahmefällen kann der zuständige Ortsbischof einen katholischen Christen von der Einhaltung der Formvorschriften dieses Teils dispensieren, sodass der Bund der Ehe trotzdem als gültig geschlossen gilt, sofern außerordentliche Umstände dies erfordern und dadurch das Wesen der Eheschließung nicht beeinträchtigt wird.


    III. Ehehindernisse


    9. Kein Mensch kann den Bund der Ehe eingehen, sofern bereits ein Ehebund zu einer lebenden Person besteht.


    10. Kein Mensch kann den Bund der Ehe eingehen, sofern er oder sie unumkehrbar und vollkommen unfähig zum Beischlaf ist.


    11. Keine zwei durch Blut, Schwägerschaft oder Adoption verwandte Menschen können den Bund der Ehe eingehen, sofern die Verwandtschaft nicht entfernter als bis in den vierten Grad der Seitenlinie ist.


    12. Kein Mann kann den Bund der Ehe eingehen, sofern er nicht das siebzehnte Lebensjahr erreicht hat, und keine Frau kann den Bund der Ehe eingehen, sofern sie nicht das fünfzehnte Lebensjahr erreicht hat.


    13. Kein Mensch kann den Bund der Ehe zu einem Menschen eingehen, der einer anderen Religion als er selbst angehört. Insbesondere kann kein getaufter Christ einen ungetauften Menschen heiraten.


    14. Kein geweihter Bischof, Priester oder Diakon kann den Bund der Ehe zu einer Frau eingehen.


    15. Kein Mann, der beim Eintritt in eine Ordensgemeinschaft das Gelübde der Keuschheit abgelegt hat, und keine Frau, die die Jungfrauenweihe empfangen hat, kann den Bund der Ehe eingehen.


    16. Kein Mensch, der zum Zwecke der Heirat gegen seinen Willen entführt worden ist, kann den Bund der Ehe eingehen.


    17. Kein Mensch, dessen Ehepartner zum Zwecke einer neuen Heirat getötet worden ist, kann den Bund der Ehe eingehen.

  • Eminenzen und Exzellenzen, werte Brüder!


    Die Schöpfung unseres Herrn sieht für die Männer und Frauen dieser Welt, seine Schäfchen, vor, dass sie - sofern sie nicht ihm Dienst in seiner Kirche tun - den heiligen Bund der Ehe eingehen, Kinder auf die Welt bringen und sie im Glaube des einen Gottes erziehen, auf dass das Gottesvolk wachse und das Reich Gottes sich nähere.


    In der heutigen Zeit erleben wir aber leider viel zu häufig, dass andere Religionsgemeinschaften und insbesondere Staaten diesen göttlichen Ehebund mit Füßen treten und seine Zielsetzung missachten. Gleichgeschlechtliche Ehen, Scheidungen von Ehen und Mischehen beschmutzen den göttlichen Plan.


    Unsere Aufgabe als Nachfolger der heiligen Apostel ist es, für die Reinhaltung der Ehe einzutreten und der Welt ein klares Signal zu geben, Gottes Wort zu folgen und nach seinem Geiste zu leben. Dazu schlage ich vor, dass wir im vorliegenden Dekret neu das Wesen der Ehe festschreiben, auf dass unsere Priester und Diakone bei der Eheberatung und Eheschließung eine sichere Handreichung haben, was im Sinne und was gegen den Sinn Gottes ist.

    His Eminence, The Most Rev Matthew Cardinal MacLachlan
    Lord Archbishop of St. Arivor and Metropolitan of Albernia

  • Werte Brüder,


    ich muss mich doch überrascht zeigen, dass der werte Bruder MacLachlan zu dieser Zeit ein solches Dekret vorlegt. Was mich besonders überrascht, sind die harten Hinderungsgründe, die in dieses Dekret aufgenommen wurden.


    Schauen wir zum Beispiel auf Punkt 10 findet hier eine unnötige Einschränkung von Paaren statt, die vielleicht keine eigenen Kinder kriegen können, allerdings auch zum Beispiel über Adoptionen Kinder aufziehen können, deren Eltern verstorben sind. Auch diese Kinder sollten in den Genuss einer christlich-katholischen Erziehung kommen können.


    Ebenso stellt sich mir die Frage, inwieweit Ausnahmeregelungen für die Hinderungsgründe in Frage kommen könnten. So würde ich dafür plädieren, dass auch bei den Hinderungsgründen Ausnahmeregelungen geschaffen würden, die vom Ortsbischof in Kraft gesetzt werden könnten.


    Als letzten Punkt möchte ich anregen, einen Abschnitt über die Möglichkeit zur Annulierung einer Ehe einzurichten, wenn im Nachhinein gegen Verpflichtungen verstoßen wird oder andere Fälle vorliegen.


    Zum Ende meine Rede noch eine Frage an den werten Bruder MacLachlan:


    In Punkt 6 ist von "getauften Christen" die Rede. Ist hierbei die Rede von getauften Katholiken oder sind auch nicht-katholische Christen berechtigt, als Zeugen aufzutreten.

    His eminence

    EMMET E. CARDINAL LAGUARDIA

    Kardinalkämmerer emeritus

    Erzbischof von Astoria City emeritus


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  • Werte Brüder,


    ich begrüße den Entwurf des werten Bruders MacLachlan. Ebenso widerspreche ich auch den Ausführungen des werten Bruders LaGuardia. Wer nicht fähig ist, den ehelichen Pflichten nachzukommen, kann auch nicht in den heiligen Stand der Ehe treten. Das wäre vergleichbar mit einem Amtsträger, der nicht in der Lage ist, seinen Amtspflichten nachzukommen.


    Auch ist eine Annulierung der Ehe nur dann möglich, wenn drastische Gründe vorliegen. Ich würde es daher begrüßen, wenn eine solche nur in ganz engen Grenzen möglich wären.

  • Werte Brüder,
    So sehr ich die Mühe von Bruder MacLachlan begrüße, desto mehr widerspreche ich diesem Dekret, welches meiner Ansicht nach weder Gottes Willen noch der heutigen Zeit gerecht wird.
    Ich muss sagen, dass ich den Inhalt dieses Dekretes verurteilen muss, als Zeichen der Abkehr der von Gott gewollten Barmherzigkeit, als Zeichen gegen Toleranz und Respekt.


    Allein der erste Satz dieses Dekretes benachteiligt Menschen, die einander lieben, aber aus guten Gründen keine Kinder bekommen wollen oder können.


    Punkt 8 macht die Ergebnisse jahrzehntelanger gemeinsamer Verständigung der Kirchen zunichte, er gefährdet das Bestehen jeder Gesellschaft, wirft und zurück in die Zeit, in der wir glaubten, Menschen unseren Glauben aufzwingen zu können.


    Werte Brüder, jeder Mensch, ob er an Gott mit unserer Kirche glaubt, für sich eine andere Religion gefunden hat, in der er Gottes Wort folgen möchte oder sich in einer Phase des Zweifels befindet, jeder Mensch sollte das Recht haben, die Ehe mit der Person einzugehen, die er oder sie liebt, denn es ist Gottes Wille, dass sie zusammenkommen im Bund der Ehe!
    Hier ist ein Dispens der falsche Weg, denn er ist für Ausnahmefälle gedacht und darf nicht die Regel sein, um der Barmherzigkeit Gottes und unserer Kirche zu folgen.


    "Was Gott verbunden hat, das soll der Mensch nicht trennen", in diesen Worten vollziehen wir, werte Brüder, die Herstellung des Bundes der Ehe.
    Wenn nun aber zwei Menschen einander die Treue versprechen, vor den weltlichen Institutionen dieser Welt, so besteht meist die Möglichkeit, diese aufzuheben.
    Wir müssen uns nun fragen, ob es noch zeitgemäß ist, dass wir die Ehe als heiliges Sakrament so rigoros schützen.
    Denn, wenn es Gottes Wille ist, dass zwei Menschen einander im Guten, im Vertrauen auf Gott und nach reiflicher Überlegung und Beratung sagen müssen, dass sie einander nicht mehr Lieben, so müssen wir das akzeptieren, denn Gott würde diesem Menschen helfen, die Liebe wiederzufinden, wenn sie noch vorhanden wäre.


    Liebe Schwestern und Brüder, der nächste Punkt, 9.: Gottes Barmherzigkeit und Liebe schließt auch Menschen mit ein, die nicht im Stande sind, den Beischlaf zu vollziehen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.


    Punkt 14: Warum wollen wir Kirchenmännern verbieten, im Vertrauen auf Gott die Ehe einzugehen. Wozu das führen kann sehen wir leider viel zu oft, nämlich in der Versündigung gegenüber wehrlosen Menschen. Lassen wir auch Männer im Dienste der Kirche ihren Gefühlen folgen und eine Familie gründen.


    Liebe Schwestern und Brüder, die Kirche behält die Institution der Ehe Mann und Frau vor und ich frage euch: KANN ES GOTTES WILLE SEIN, DASS LIEBE ZERSTÖRT, VERURTEILT UND VERACHTET WIRD, WO SIE NICHT ZWISCHEN MANN UND FRAU ENTSTEHT? Ist es nicht unsere Verpflichtung, auch auf homosexuelle Paare nach Gottes Willen barmherzig zuzugehen und ihnen zu ermöglichen, wenigstens einen Segen zu empfangen?


    Mein letzter Kritikpunkt betrifft Punkte 2.3 und 12: Die Kirche sollte aufgrund des Respektes vor den Gesetzen eines jeden Staates sich nicht anmaßen, Recht für sich anders zu nutzen, als es im Staat üblich ist.
    Für eine kirchliche Ehe sollte zum mindestens das gesetzliche Heiratsalter Anwendung finden, am besten sollte auch eine kirchliche Trauung nur nach der gesetzlichen Ehe, sofern es diese gibt, geschlossen werden dürfen, um die Kirche und die Menschen zu schützen.


    Liebe Brüder, ich bitte euch, trefft eure Entscheidung im Gebet, Gott wird euch den richtigen Weg zeigen!


    Danke.

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    Seine Eminenz, Robert Kardinal Fischer

    Kardinaldekan - Kardinalgroßinquisitor - Kardinalbischof von Nuesca

    Titularerzbischof von Tigualu - Kardinaldekan emeritus - Erzbischof emeritus von Bergen und Metropolit emeritus von Bergen


  • Werte Brüder,

    lasst mich auf die Einwände des werten Bruders Fischer eingehen:


    Zitat

    Allein der erste Satz dieses Dekretes benachteiligt Menschen, die einander lieben, aber aus guten Gründen keine Kinder bekommen wollen oder können.


    Der erste Satz definiert die Ehe gemäß der Heiligen Schrift.


    Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet die Erde! (Gen. 9,1)


    Eine direkte Anweisung Gottes an seine Kinder, die kein aber beinhaltet. Schließlich sagte Gott zu seinen Kindern nicht "Seid fruchtbar und mehret euch, es sei denn, ihr wollt es nicht".


    Zitat

    Punkt 8 macht die Ergebnisse jahrzehntelanger gemeinsamer Verständigung der Kirchen zunichte, er gefährdet das Bestehen jeder Gesellschaft, wirft und zurück in die Zeit, in der wir glaubten, Menschen unseren Glauben aufzwingen zu können.


    Der werte Bruder mag doch hoffentlich nicht implizieren wollen, dass der Glaube der Heiligen Katholischen Kirchen nicht der rechte Glaube an Gott und Jesus Christus ist? Sollte es wirklich erforderlich sein, dass ein interkonfessionelle Heirat geschlossen werden muss, ist das Instrument des Dispens ein gutes Mittel. Wer jedoch bereits bei dem Sakrament der Ehe glaubt, dass die gemeinsame Konfession nicht erforderlich ist, kann nicht das Heilige Sakrament der Ehe nicht von einem katholischen Priester empfangen.


    Zitat

    Wir müssen uns nun fragen, ob es noch zeitgemäß ist, dass wir die Ehe als heiliges Sakrament so rigoros schützen.
    Denn, wenn es Gottes Wille ist, dass zwei Menschen einander im Guten, im Vertrauen auf Gott und nach reiflicher Überlegung und Beratung sagen müssen, dass sie einander nicht mehr Lieben, so müssen wir das akzeptieren, denn Gott würde diesem Menschen helfen, die Liebe wiederzufinden, wenn sie noch vorhanden wäre.


    Auch hier gibt uns die Heilige Schrift eine Antwort:


    Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen. (Matthäus 15,9)


    Schauen wir uns diese Aufzählung an, wird schnell deutlich, welche Bedeutung die Heilige Schrift der Ehe beimisst und wie der Ehebruch gesehen wird. Ich glaube nicht, dass wir der Ehe weniger Wert beimissen sollten, als es die Heilige Schrift tut, ansonsten würden wir bereits bei diesem existenziellen Thema den Anspruch der Heiligen Schrift missachten.


    Zitat

    Punkt 14: Warum wollen wir Kirchenmännern verbieten, im Vertrauen auf Gott die Ehe einzugehen. Wozu das führen kann sehen wir leider viel zu oft, nämlich in der Versündigung gegenüber wehrlosen Menschen. Lassen wir auch Männer im Dienste der Kirche ihren Gefühlen folgen und eine Familie gründen.


    Die Antwort hierauf gibt uns der Apostel Paulus in seinen Korintherbriefen:


    Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen. Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen. So ist er geteilt. (1. Kor. 7,32-34)


    Ein unverheirateter Priester kann sich ganz auf die Arbeit in seiner Gemeinde konzentrieren und Lob Gottes. Andernfalls kommen Ablenkungen hinzu, die seine Arbeit beinträchtigen können.


    Zitat

    Liebe Schwestern und Brüder, die Kirche behält die Institution der Ehe Mann und Frau vor und ich frage euch: KANN ES GOTTES WILLE SEIN, DASS LIEBE ZERSTÖRT, VERURTEILT UND VERACHTET WIRD, WO SIE NICHT ZWISCHEN MANN UND FRAU ENTSTEHT? Ist es nicht unsere Verpflichtung, auch auf homosexuelle Paare nach Gottes Willen barmherzig zuzugehen und ihnen zu ermöglichen, wenigstens einen Segen zu empfangen?


    Homosexualität ist wieder der Natur und widerspricht zudem der bereits zitierten Anweisung Gottes zur Fruchtbarkeit das Menschen. Hätte Gott gewollt, dass die "echte" Liebe, nämlich jene Liebe im Sinne der Gebote Gottes, hätte er auch die Vermehrung der gleichgeschlechtlichen Partner.


    Doch auch diese Meinung ist nicht aus der Luft gegriffen, sondern stützt sich auf die Heilige Schrift:


    ]Du darfst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft; das wäre ein Greuel. (Lev. 18,22)


    Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen; ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer trieben mit Männern Unzucht und erhielten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung. (Röm. 1,26-27)


    Hier gilt es nicht, die Heilige Schrift zu ignorieren, sondern sie ernst zu nehmen, in dem, was sie uns mitteilen will.

  • Bruder Morales, ich kenne die Heilige Schrift, dennoch sollten wir uns daran halten, was Tatsache ist. Seit der Entstehung der Heiligen Schrift sind viele Jahrhunderte, Jahrtausende vergangen, sie ist ein Zeitzeugnis der Menschen von damals.
    Halten wir uns an jene Worte, mit denen wir sie verkünden: "Gottes Wort in der Sprache von Menschen."
    Wenn Sie, Bruder, sagen wollt, dass die Bibel GENAU das wiedergibt, was geschehen ist, so frage ich Sie: Was ist mit der mittlerweile in weiten Teilen akzeptierten Evolutionstheorie?
    Ich möchte versuchen, das zu erläutern: Gehen wir zurück zu dem, was die Wissenschaft heute beweisen kann, der Urknall. Was vor dem Urknall kam, wissen wir nicht, aber nichts passiert ohne Grund. Hier muss ein höheres Wesen am Werk gewesen sein, der Urknall war Gottes Werkzeug zur Erschaffung der Welt.
    Die Schilderung im Buch Mose ist das, was Gott den Menschen von damals mitgeteilt hat, um ihnen klar zumachen, das er die Welt erschaffen hat. Ihnen den Urknall zu erklären, wäre zu weit gegangen, sie erklären ja auch keinem Kind, das gerade geboren wurde Mathematik und Physik. Heute sind wir in einer Zeit angekommen, in der wir den Ablauf der Schöpfung besser verstehen können, denn Gott hat uns brillante Wissenschaftler geschenkt, die uns helfen, sein Werk zu verstehen, mit dem Verständnis, das wir heute von Physik haben, wir sind also bildlich gesprochen kein Säugling mehr, sondern ein Mensch, der versteht, was man ihm erklärt.


    Zitat

    Eine direkte Anweisung Gottes an seine Kinder, die kein aber beinhaltet. Schließlich sagte Gott zu seinen Kindern nicht "Seid fruchtbar und mehret euch, es sei denn, ihr wollt es nicht".


    Alle Menschen sind mittelbar ein Werk Gottes und seiner Liebe. Es wäre töricht, ihnen die Gnade Gottes in Form der Ehe vorzuenthalten, nur weil sie nicht in der Lage sind, Kinder zu bekommen.
    Sie sind Kinder Gottes und sie haben Anspruch auf die selben Rechte wie Fruchtbare.


    Zitat

    Ein unverheirateter Priester kann sich ganz auf die Arbeit in seiner Gemeinde konzentrieren und Lob Gottes. Andernfalls kommen Ablenkungen hinzu, die seine Arbeit beinträchtigen können.


    Ein Priester soll seiner Gemeinde ein Seelsorger sein. Meiner Meinung nach kann ein Priester, der selbst eine Familie hat in ganz anderer Weise mit seiner Gemeinde umgehen, er versteht ihre sorgen besser.
    Ferner verlieren wir hier dann auf einmal den Schöpfungsauftrag, der Ihnen so viel bedeutet aus den Augen.
    Wir haben hier einen Mann, der fruchtbar ist, aber trotzdem daran gehindert ist, Gen. 9,1 zu folgen.
    Wir leiden an Priestermangel, da sollten wir diesen Beruf nicht noch grundlos unattraktiver machen.
    Vielmehr sollte jeder für sich selbst entscheiden dürfen, wie er Gott ein besserer Diener sein kann.



    Zitat

    Homosexualität ist wieder der Natur und widerspricht zudem der bereits zitierten Anweisung Gottes zur Fruchtbarkeit das Menschen. Hätte Gott gewollt, dass die "echte" Liebe, nämlich jene Liebe im Sinne der Gebote Gottes, hätte er auch die Vermehrung der gleichgeschlechtlichen Partner.


    Aber wenn zwischen zwei Menschen des gleichen Geschlechts Liebe entsteht, kann die Liebe dann von Gott nicht gewollt sein und kann Gott wollen, das wir diese Menschen ausgrenzen und Verurteilen?



    Liebe Brüder, lösen wir uns davon, die Bibel zu wörtlich auszulegen, versuchen wir lieber, die Maßstäbe zur Bewertung unseres Handelns und des Handelns der anderen danach zu richten, wie Gott handelt:
    Er ist barmherzig und gut, fordert Toleranz und Nächstenliebe.


    Wenn Gott nicht wollte, dass solche Dinge normal wären in unserem Alltag, so wäre es anders als bei den Akten von Terror und Schrecken, die so hasserfüllt sind, dass sie selbst Gott nicht vollends verhindern, sondern nur abmildern kann, denn dann würde Gott diesen Menschen helfen, ihren Fehler zu erkennen und umzukehren auf den Weg der Tugend zurück.
    Solange er uns aber durch das entstehen von Liebe über Konfessionsgrenzen hinweg, durch das entstehen von Liebe zwischen zwei Männern oder zwei Frauen zeigt, dass für ihn jedes Leben gleich wichtig ist, das es ihm egal ist, wie seine Kinder ihr Leben gestalten, so lange sie in seinem Geiste Barmherzig und Gut sind, solange steht es uns nicht zu, über diese Menschen zu urteilen.

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    Seine Eminenz, Robert Kardinal Fischer

    Kardinaldekan - Kardinalgroßinquisitor - Kardinalbischof von Nuesca

    Titularerzbischof von Tigualu - Kardinaldekan emeritus - Erzbischof emeritus von Bergen und Metropolit emeritus von Bergen


  • Werte Brüder,


    ich schließe mich Bruder Morales an.


    Es ist unsere Aufgabe die heilige Institution der Ehe zu schützen und ihre Besonderheit zu wahren.


    Die Heilige Schrift verurteilt die Homosexualität als widernatürlich. Homosexuelle leben in Sünde! Wie sollen sie in den heiligen Stand der Ehe eintreten?


    Ein geweihter Mann Gottes dient allein dem Herrn und sonst niemanden. Eheliche Pflichten würden verhindern, dass er seine ungeteilte Aufmerksamkeit dem Herrn zu wenden kann. Deshalb ist es gut und richtig, dass Priester ungebunden von solchen Pflichten sind und allein Gott und ihrer Gemeinde dienen.


    Des weiteren mag es zunächst unbarmherzig klingen, wenn dauerhaft behinderten, oder des Beischlafs Unfähigen der Stand der Ehe verweigert wird, aber ebenso hier muss ich mich meinen Vorrednern anschließen.
    Ein Amtmann, welcher seine Amtspflichten nicht ausfüllen kann, ist ungeeignet für sein Amt. Ebenso ist jener für die Ehe ungeeignet, welcher seine ehelichen Pflichten nicht ausfüllen kann.
    Ansonsten kann der zuständige Ortsbischof in besonderen Fällen dispensieren. Dies ist ein guter Kompromiß.


    Ich befürworte ebenfalls die Errichtung eines weiteren Abschnitts, welcher die Annullierung der Ehe regelt. Diese sollte der absolute Ausnahmefall sein und nur möglich sein, wenn nachträglich ein Ehehindernis festgestellt wird, oder festgestellt wird, dass der Ehepartner überhaupt nicht seine ehelichen Pflichten erfüllen wollte.


    Im übrigen Bruder Fischer, die Heilige Schrift ist das zeitlose Wort Gottes, zu Menschen gebracht und von diesen aufgeschrieben. Jeglicher Zweifel hieran wäre ein Frevel!

  • Zitat

    Original von Emmet Eugene LaGuardia
    In Punkt 6 ist von "getauften Christen" die Rede. Ist hierbei die Rede von getauften Katholiken oder sind auch nicht-katholische Christen berechtigt, als Zeugen aufzutreten.


    In der Tat habe ich, werter Bruder Emmet, lange überlegt, welche konfessionellen Ansprüche an die Zeugen der Eheschließung gestellt werden müssen. Letztlich haben sie keine sakramentale Bedeutung, sondern dienen vielmehr der korrekten Feststellung des Ehekonsens. Verhindern wollen wir Geheimehen, die zu leicht bestritten oder erfunden werden können. Und zum Zeugnis, dass sich zwei Menschen vor Gott das Eheversprechen gegeben haben, ist jeder Mensch fähig, der sich zum Glaube an den einen Gott bekennt. Daher schlage ich vor, hier jeden Christen zuzulassen, der gültig getauft ist, insbesondere also auch Angehörige anderer Kirchen. Inwieweit aber eine Taufe gültig ist, sollte diese Synode freilich separat behandeln.


    Zitat

    Original von Robert Fischer
    Mein letzter Kritikpunkt betrifft Punkte 2.3 und 12: Die Kirche sollte aufgrund des Respektes vor den Gesetzen eines jeden Staates sich nicht anmaßen, Recht für sich anders zu nutzen, als es im Staat üblich ist.
    Für eine kirchliche Ehe sollte zum mindestens das gesetzliche Heiratsalter Anwendung finden, am besten sollte auch eine kirchliche Trauung nur nach der gesetzlichen Ehe, sofern es diese gibt, geschlossen werden dürfen, um die Kirche und die Menschen zu schützen.


    Nicht in vielen, aber in diesem Punkt stimme ich Bruder Robert zu. Die katholische Kirche sollte in keinem Land Ehen zwischen jungen Menschen schließen, die nach dem Recht des jeweiligen Landes zu jung dafür sind. Ich schlage daher die Ergänzung von Canon 12 um folgenden Satz vor: "Die Metropoliten sollen für den Bereich ihrer Kirchenprovinz höhere Mindestalter festlegen, wenn die dortige Gesellschaft oder das weltliche Recht ein höheres Ehealter erfordern." An dem Wesen der Ehe kann weltliches Recht dennoch nichts ändern, es hat höchstens Einfluss auf die Form der Eheschließung.


    Weiterhin stelle ich fest, dass mir ein Fehler bei der Nummerierung der Canones unterlaufen ist. Ich bitte, dies vor der Abstimmung zu korrigieren. Nicht unterstützen werde ich jegliche gotteslästerliche Bestrebungen der Priesterehe oder der homosexuellen Ehe. Beides ist von Gott nicht gewollt und widerspricht der Schöpfung.

    His Eminence, The Most Rev Matthew Cardinal MacLachlan
    Lord Archbishop of St. Arivor and Metropolitan of Albernia

  • Werte Brüder,


    die katholische Kirche ist keine Institution von gestern, sondern lebt im hier und jetzt. Genau das ist aber auch ihre Herausforderung, sich dem hier und jetzt zu stellen, dabei allerdings nicht jene Werte, Anweisungen oder Hinweise aus den Augen zu verlieren, die das Fundament eben jener katholischen Kirche sind.


    Zitat

    Wenn Sie, Bruder, sagen wollt, dass die Bibel GENAU das wiedergibt, was geschehen ist, so frage ich Sie: Was ist mit der mittlerweile in weiten Teilen akzeptierten Evolutionstheorie?
    Ich möchte versuchen, das zu erläutern: Gehen wir zurück zu dem, was die Wissenschaft heute beweisen kann, der Urknall. Was vor dem Urknall kam, wissen wir nicht, aber nichts passiert ohne Grund. Hier muss ein höheres Wesen am Werk gewesen sein, der Urknall war Gottes Werkzeug zur Erschaffung der Welt.


    Die Heilige Schrift ist in weiten Teilen keine Fiktion, sie ist nicht das Werk eines diffusen Schriftstellers, den wir alle nicht benennen können. Sie ist das Wort Gottes und das Wort der von ihm erwählten Propheten und den vom Heiligen Geist erfüllten Aposteln. Es geht hier nicht darum Gleichnisse für bare Münze zu nehmen, sondern das, was die Bibel klar und deutlich ausführt, umzusetzen. Machen wir das nicht, versündigen wir uns an dem Wort Gottes.


    Zitat

    Aber wenn zwischen zwei Menschen des gleichen Geschlechts Liebe entsteht, kann die Liebe dann von Gott nicht gewollt sein und kann Gott wollen, das wir diese Menschen ausgrenzen und Verurteilen?


    Auch hier spricht die Heilige Schrift klar Worte: Die Liebe zwischen zwei Menschen des gleichen Geschlecht kann nicht gleichgestellt werden, mit der Liebe von Mann und Frau. Ganz im Gegenteil: Sie ist, gemäß der Heiligen Schrift, ein Gräuel. Ich hoffe nicht, dass Bruder Fischer uns hier offen auffordert, die Heilige Schrift so drastisch zu ignorieren.

  • Werte Brüder,


    zum Verfahren schlage ich vor, dass ich zunächst alle Änderungsvorschläge sammle und bitte bereits jetzt darum, dass Brüder gegebenenfalls ihren Widerspruch gegenüber vorgebrachten Änderungen vortragen. Anschließend kann dann über alle umstrittenen Änderungsvorschläge abgestimmt werden.


    Zitat

    Original von Emmet Eugene LaGuardia
    Schauen wir zum Beispiel auf Punkt 10 findet hier eine unnötige Einschränkung von Paaren statt, die vielleicht keine eigenen Kinder kriegen können, allerdings auch zum Beispiel über Adoptionen Kinder aufziehen können, deren Eltern verstorben sind. Auch diese Kinder sollten in den Genuss einer christlich-katholischen Erziehung kommen können.


    Hier gebe ich Kardinal LaGuardia Recht. Die Adoption ist in der heutigen Zeit ein legitimes und gesellschaftlich anerkanntes Mittel zeugungsunfähiger Paare, trotzdem Kinder großzuziehen. In dem vorgelegten Dekretsentwurf wird die Verwandschaft durch Adoption sogar der durch Blut gleichgesetzt. Daher schlage ich eine Ergänzung des zehnten Canons durch folgenden Satz vor: "Von diesem Ehehindernis kann der zuständige Ortsbischof nur dispensieren, wenn die Eheleute glaubwürdig die Adoption oder die Pflege fremder Kinder versichern.


    Zitat

    Ebenso stellt sich mir die Frage, inwieweit Ausnahmeregelungen für die Hinderungsgründe in Frage kommen könnten. So würde ich dafür plädieren, dass auch bei den Hinderungsgründen Ausnahmeregelungen geschaffen würden, die vom Ortsbischof in Kraft gesetzt werden könnten.


    Auch hier stimme ich dem Großinquisitor zu. Sofern die Hindernisse nicht göttlichen, sondern nur kirchlichen Rechts sind, sollte die Dispenserteilung durch den zuständigen Ortsbischof möglich sein.


    Zitat

    Original von Robert Fischer
    Punkt 8 macht die Ergebnisse jahrzehntelanger gemeinsamer Verständigung der Kirchen zunichte, er gefährdet das Bestehen jeder Gesellschaft, wirft und zurück in die Zeit, in der wir glaubten, Menschen unseren Glauben aufzwingen zu können.


    Die guten Kontakte, die viele Teilkirchen zu protestantischen oder anderen christlichen Gemeinschaften pflegen, sollten bei der Erstellung dieses Dekrets in der Tat respektiert werden. Das Eheverständnis verschiedener christlicher Konfession gleicht sich ja auch im Wesentlichen Teil. Ehen zwischen getauften Christen sollten also zugelassen werden. Daher schlage ich vor, Canon 8 wie folgt neu zu fassen: "Es ist katholischen Christen untersagt, einen nicht-getauften Partner zu ehelichen. Bei der Eheschließung geben die Eheleute, oder bei interkonfessioneller Heirat der katholische Partner, das aufrichtige Versprechen ab, ihre Kinder in der katholischen Kirche zu taufen und im katholischen Geiste zu erziehen."

  • Bruder Rojas, ich danke euch für diese Idee.


    Bruder Morales:


    Zitat

    Auch hier spricht die Heilige Schrift klar Worte: Die Liebe zwischen zwei Menschen des gleichen Geschlecht kann nicht gleichgestellt werden, mit der Liebe von Mann und Frau. Ganz im Gegenteil: Sie ist, gemäß der Heiligen Schrift, ein Gräuel. Ich hoffe nicht, dass Bruder Fischer uns hier offen auffordert, die Heilige Schrift so drastisch zu ignorieren.


    Ich denke es geht hier um eine Auslegungssache der Heiligen Schrift: Auf der einen Seite kommt jeder Mensch von Gott und ist sein Sohn und wird von ihm geliebt. Homosexualität ist nach anerkannten Studien nicht etwas was aus dem nichts entsteht, sie ist etwas, mit dem der Mensch geboren wird.
    Wenn er aber so geboren wird, heißt das, Gottes Wille war es, das er diese Neigung besitzt.


    Dies steht natürlich im Kontrast zu den von ihnen zitierten Bibelstellen, Bruder Morales.
    Damit stellt sich dann die Frage, was mehr wiegt.
    Da Homosexualität mittlerweile sowohl gesetzlich als auch gesellschaftlich weitestgehend akzeptiert ist, so ist die Frage, ob wir nicht im Sinne der Kirche, im Sinne Gottes ebenfalls sagen müssen: "Bruder, es ist uns nicht wichtig, wen du liebst, es ist uns wichtig das du liebst und das du dich für unsere Sache stark machst, denn du bist ein Kind Gottes, wie wir auch."



    Die Kirche kann und darf nicht die Realität der Welt verleugnen, sei es in Sachen Scheidung oder Homosexualität.
    Die Kirche muss viel eher den Menschen so nehmen wie er ist und mit ihm gemeinsam Gottes Willen umsetzen.


    In Sachen Ehescheidung ist es doch so: Wer heutzutage in einer Ehe nicht glücklich ist, der geht zum Standesamt oder zum Gericht und leitet die Scheidung ein.
    Wenn sich ihm die Kirche in den Weg stellt, so ist er gezwungen, sie zu übergehen und darf nicht mehr als vollwertiger Christ in ihr partizipieren.
    Ich halte es hier für das kleinere Übel, dass die Kirche sagt: "Wenn du den Wunsch hast, deine Ehe zu beenden, so wollen wir gemeinsam versuchen, sie zu retten."
    Wenn das aber nicht funktioniert, so sollte es nach reiflicher Überlegung möglich sein, dass ein Bischof einen Akt der Barmherzigkeit vollzieht und die Ehe im beiderseitigen Einvernehmen löst, denn wer mit Gottes Hilfe nicht wieder zurückfindet in eine glückliche Ehe, dem Hilft Gott auf eine andere Weise, indem er den richtigen Partner finden wird.


    Wir wissen: Gottes Liebe ist unendlich und bedingungslos, egal, wie ein Mensch sich verhält, er ist immer bereit, ihm zu vergeben.
    Das ist die wichtigste Aussage der Bibel und diese Aussage steht für mich im Zweifel über allem anderen.


    Zitat

    Im übrigen Bruder Fischer, die Heilige Schrift ist das zeitlose Wort Gottes, zu Menschen gebracht und von diesen aufgeschrieben. Jeglicher Zweifel hieran wäre ein Frevel!


    Nun, Bruder Nowak, wie alles wird auch die Bibel von ihrer Entstehungszeit beeinflusst worden sein, denn auch Gott kann den Menschen nur das mitteilen, was sie verstehen.
    Der Urknall ist heute zum Beispiel bewiesen.
    Hätten wir vor 2.000 Jahren jemandem vom Urknall erzählt, so hätte das niemand verstanden. Also hat Gott den Menschen das erklärt, was sie verstanden haben, nämlich das er die Welt erschaffen hat. Welchen Werkzeugen er sich dabei bedient hat ist unerheblich. Heute verstehen wir mehr davon und können sagen: Seine Werkzeuge waren Urknall und Evolution.
    Das betrifft nicht nur die Schöpfung, sondern alles was in der Bibel steht. Wir müssen uns daher fragen: "Was wollte Gott den Menschen damit sagen und was sagt er uns damit heute?"
    Das ist meine Überzeugung, zu der ich mit Gottes Hilfe gelangt bin und ich bin sicher, dass ich damit nicht alleine stehe.
    Ich vertraue auf Gott, wie wir alle hier und hoffe, das er mir hilft, das zu tun, was er sich von mir wünscht und das ist in erster Linie: Der Mensch soll barmherzig sein und seinen nächsten lieben wie sich selbst.
    Und diese Barmherzigkeit und Nächstenliebe müssen wir umsetzen, in unserem Handeln.


    Deshalb halte ich es für gerechtfertigt, über das eine oder andere nachzudenken und uns zu fragen, ob wir nicht dadurch, dass wir gesellschaftlich Akzeptiertes mit Verweis auf die Bibel verurteilen, Gottes Wunsch nach Barmherzigkeit ignorieren, der die Grundlage für die gesamte Bibel ist und für mich im Zweifel immer Vorrang hat.

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    Seine Eminenz, Robert Kardinal Fischer

    Kardinaldekan - Kardinalgroßinquisitor - Kardinalbischof von Nuesca

    Titularerzbischof von Tigualu - Kardinaldekan emeritus - Erzbischof emeritus von Bergen und Metropolit emeritus von Bergen


  • Bruder Fischer,


    lasst mich anmerken, dass euch hier wohl ein entscheidender Denkfehler unterläuft! Ihr sagt, im Wesentlichen, dass sich die Kirche nicht die Realität verleugnen darf und sich an das gesellschaftlich akzeptierte anpassen soll und muss.


    Ich frage ist das wirklich so? Ist wirklich, die aktuelle gesellschaftliche Norm immer richtig und wahr? Soll, ja muss sich die Kirche an die aktuelle gesellschaftliche Mode anpassen?


    Nein! Das muss und das darf sie nicht! Die Kirche hat eine ewige und wahre Botschaft in der Welt zu verkünden. Diese ist zeitlos und nicht von der aktuellen Gesellschaft abhängig! Oft ist sie dem Zeitgeist sogar entgegengerichtet!
    Es ist die Aufgabe der Kirche das Volk Gottes auf dem richtigen Weg zu führen und gegen verderbliche Moden des Zeitgeistes entschlossen anzukämpfen! Die Kirche darf sich nicht an einem flüchtigen Zeitgeist anschmiegen, sondern muss ihn kritisch prüfen und wenn nötig verwerfen!


    Werte Brüder, das Sakrament der Ehe ist ewig und heilig und darf deshalb nicht kurzfristigen Moden des Zeitgeistes unterworfen werden!

  • Bruder Nowak,
    drehen wir den Spies um und fragen uns: Kann etwas seit Jahrzehnten gesellschaftlich so grundlegend akzeptiert sein, was Gott nicht wenigstens toleriert?


    Und: Ist es nicht besser, Menschen die Möglichkeit zu geben, nach reiflicher Überlegung und Beratung durch die heilige Mutter Kirche zu sagen: "Vater, was ich vor dir versprochen habe, kann ich nicht halten, ich bitte dich, vergib mir und unterstütze mich, auf den richtigen Weg zurückfindenden, indem du mir die Chance gibst, den richtigen Partner für mich zu finden!", als dass sie sich von der Kirche abwenden, weil sie die Barmherzigkeit des Allmächtigen Gottes aus den Augen verloren hat und sie zwingt, vor Gott in einer Bindung zu bleiben, die sie einvernehmlich als gescheitert ansehen?
    Sicher, die Ehe ist eine heilige Institution, die nicht leichtfertig der Welt hingegeben werden darf, das verlangt ja auch niemand, aber es ist die Frage, ob die Unlösbarkeit der richtige Weg ist.


    Die Bibel sagt sinngemäß: "Alles Leben kommt von Gott." Wenn alles Leben von Gott kommt, so ist doch auch Homosexualität eine Eigenschaft, die ein Mensch hat. Deshalb schätzt Gott diesen Menschen nicht weniger wert, liebt ihn nicht weniger.
    Paulus schreibt: "26 Darum lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus: Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen;
    27 ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer trieben mit Männern Unzucht und erhielten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung." (Römer 1,26).


    An anderer Stelle schreibt er: "Lehrt euch nicht schon die Natur, dass es für den Mann eine Schande, für die Frau aber eine Ehre ist, lange Haare zu tragen? "
    (1.Korinther 11,14).
    Wollen wir deshalb allen ernstes behaupten, es sei wirklich wider der Natur, wenn Männer lange Haare tragen? - Tatsache ist doch, dass die Haare von Mann und Frau gleich schnell wachsen, so ist die Natur.


    Wir müssen uns fragen, ob Paulus hier nicht eine etwas andere Ansicht von der Natürlichkeit hatte, als wir heute.


    In 2. Mose 21,22-2 heißt es:

    Zitat

    Wenn Männer miteinander raufen und dabei eine schwangere Frau treffen, sodass sie eine Fehlgeburt hat, ohne dass ein weiterer Schaden entsteht, dann soll der Täter eine Buße zahlen, die ihm der Ehemann der Frau auferlegt; er kann die Zahlung nach dem Urteil von Schiedsrichtern leisten.


    In 2.Mose 21,12 heißt es hingegen:


    Zitat

    Wer einen Menschen so schlägt, dass er stirbt, wird mit dem Tod bestraft.


    Die Bibel misst also ungeborenem Leben nicht den selben Wert bei wie geborenem, sie sieht es als eine Sache. Deshalb wird aber keiner von uns die (uneingeschränkte) Abtreibung befürworten.


    Es wird z.B. auch die Todesstrafe vorgesehen für Menschenraub oder Entbehrung der Eltern.


    In 3.Mose 21,5 heißt es:


    Zitat

    Die Priester sollen sich auf ihrem Kopf keine Glatze scheren, ihren Bart nicht stutzen und an ihrem Körper keine Einschnitte machen.


    Müssen wir deshalb unserer Meinung nach einen Bart tragen oder dürfen uns nicht operieren lassen?


    In 3.Mose 21,16-23 wird es behinderten gar Verboten, Priester zu werden.


    Alle diese Verbote, Strafen und Gebote würde heute niemand mehr einfordern, der in diesem Raum ist.
    Wenn wir allerdings stur darauf beharren, dass die Bibel zeitlos ist, so muss die Kirche all dieses wieder einführen.
    Das wird in diesem Raum keiner Verlangen, da bin ich sicher.
    All das ist aber nach Aussage der Bibel ebenso ein Gräuel, wie Homosexualität.
    Wenn es uns also in unsere Überzeugungen passt, reden wir von der Heiligen Schrift als "zeitloses Wort Gottes", um es mit den Worten von Bruder Nowak zu sagen, gefällt uns eine Aussage nicht, so stempeln wir sie ab als Zeugnis einer vergangenen Zeit. Das ist auch in Ordnung so, denn wir verkünden die Bibel als "Gottes Wort in der Sprache von Menschen", was voraus setzt, dass Gott den Text nicht eins zu eins in seiner Sprache wiedergegeben hat, sondern einen Menschen mit der Niederschrift beauftragt hat, der sicher auch hier und da Moralvorstellungen seiner Zeit mit eingebracht hat, die Gottes Barmherzigkeit und dem Ursprung aller Dinge bei Gott in frage stellen.


    Gerade Petrus halte ich in Sachen Ehe für nicht heranziehbar und verweise hierbei auf 1.Korinther 7,2, wo es heißt:


    Zitat

    Wegen der Gefahr der Unzucht soll aber jeder seine Frau haben und jede soll ihren Mann haben.


    Übertragen wir das in die heutige Sprache, sagt er wohl sinngemäß, ich bitte die Wortwahl zu entschuldigen: "Bevor du in einen Puff gehst und dir eine Nutte kaufst, heirate lieber eine Frau."
    Und von so einem möchten wir das hl. Sakrament der Ehe abhängig machen?


    Im Bezug auf das Zölibat meine ich: Jeder Priester muss selbst wissen, ob die Ehe ihn von seinen Verpflichtungen abhält.
    Wir leiden momentan an einem Mangel von Priesterkandidaten und das Amt wird sicherlich nicht dadurch attraktiver, dass eine Ehe für alle Zeit unmöglich ist, sobald man die Weihe empfangen hat.
    Wäre es in Gottes Sinn, dass ein Priester unglücklich ist, weil er auf eine Familie verzichten muss? - Ich glaube nicht.


    Brüder, lösen wir uns von veralteten, vermeintlich gottgewollten Moralvorstellungen und versuchen wir, die Kirche im Geiste des Herrn weiterzuentwickeln.

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    Seine Eminenz, Robert Kardinal Fischer

    Kardinaldekan - Kardinalgroßinquisitor - Kardinalbischof von Nuesca

    Titularerzbischof von Tigualu - Kardinaldekan emeritus - Erzbischof emeritus von Bergen und Metropolit emeritus von Bergen


  • Bruder Fischer,


    war nicht dem Herrn schon Sodom und Gomorrha ein Gräuel? Hat der Herr nicht Sodom und Gomorrha aus genau jenen Gründen von der Landkarte getilgt, wegen der dort um sich greifenden Unzucht und Homosexualität!


    Ich frage euch: Können solche eindeutigen Bilder noch einen einzigen Zweifel an der Widernatürlichkeit der Homosexualität lassen?
    Kann es solche Zweifel geben, wo doch die Heilige Schrift stetig Unzucht und Homosexualität verurteilt hat?


    Wir dürfen uns bei der Beurteilung dieser Fragen nicht von gesellschaftlichen Moden und dergleichen leiten lassen!


    Der Geschlechtsakt ist das Mittel der menschlichen Fortpflanzung, das Mittel um das gottgewollte menschliche Leben weiterzugeben.


    Nun sagt mir: Können Homosexuelle Kinder zeugen?


    Nein können sie sicher nicht! Bei ihnen dient die Sexualität nur der eigenen Befriedigung ihrer Lust, ihren eigenen rein egoistischen Interessen.


    Die heilige Mutter Kirche kann solche Egoismen und Praktiken nicht akzeptieren, denn sie entspringen nicht der Nächstenliebe, sondern der reinen Selbstsucht!


    Die heilige Mutter Kirche wird vom Herrn selbst als Kephas, als Fels beschrieben! Ein Fels, welcher stark und unverrückbar für ewige Prinzipien immer in der Brandung steht und dem unruhigen Meer, den kurzlebigen, schnellen gesellschaftlichen Moden widersteht!


    Die heilige Mutter Kirche muss den einen wahren Glauben verteidigen und darf sich deshalb nicht den gesellschaftlichen Moden hingeben!

  • Brüder,


    Bischof Fischer hat in seinen ersten Zitaten eigentlich selbst belegt, warum wir Homosexualität als nicht von Gott gewollt auslegen müssen:


    "27 ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer trieben mit Männern Unzucht und erhielten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung." (Römer 1,27).

    Seine Heiligkeit

    Papst

    SIMON II.

    Episcopus Valsantino Vaticanoque, Vicarius Iesu Christi, Successor Principis Apostolorum, Summus Pontifex Ecclesiae Universalis, Princeps sui iuris Status Valsantinae, Patriarcha Occidentis Orientisque, Servus Servorum Dei

    2013 - 2024


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  • Bruder Pelicano, bitte erinnert euch an meine weiteren Ausführungen zum heiligen Petrus.
    Bruder Nowak, was meint ihr, wozu Sexualität heute hauptsächlich genutzt wird?


    Im Bezug auf den wahren Glauben verweise ich auf meine Auflistung von Geboten der Bibel, die heute nicht mehr eingefordert werden, weil wir sie als Zeugnisse einer vergangenen Welt abtun.

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    Seine Eminenz, Robert Kardinal Fischer

    Kardinaldekan - Kardinalgroßinquisitor - Kardinalbischof von Nuesca

    Titularerzbischof von Tigualu - Kardinaldekan emeritus - Erzbischof emeritus von Bergen und Metropolit emeritus von Bergen


  • Zitat

    Original von Carlos Pellicano
    Brüder,


    Bischof Fischer hat in seinen ersten Zitaten eigentlich selbst belegt, warum wir Homosexualität als nicht von Gott gewollt auslegen müssen:


    "27 ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer trieben mit Männern Unzucht und erhielten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung." (Römer 1,27).


    Bruder Pellicano,


    ich bitte Sie. Sie sind doch studierter Theologie und wissen es historisch-kritische Exegese zu betreiben. Dann würden Sie den historischen und sozialen Kontext des Paulus beachten und wissen, dass der sexuelle Mißbrauch gemeint ist, aber keineswegs Homosexualität, also die Liebe zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren, verurteilt wird.

    Son Éminence

    Louis Cardinal de Renaldi

    Le cardinal secrétaire d'Etat

    Le cardinal évêque de Santa Julía

    Le Archevêque titulaire de Partoniu


    Connétable de Barnstorvia et Duc de Nivelles


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    vormals:

    Kardinaldekan, Primas von Mérolie & Erzbischof von Orly

    Apostolischen Erzvikar von San Pedro del Valsanto

  • freut sich über die Unterstützung durch den Kardinal zumindest in diesem Punkt. Der scheint doch recht liberal zu sein und kommt seinen Vorstellungen der Kirche schon näher. Vielleicht äußert er sich ja noch weitergehend?

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    Seine Eminenz, Robert Kardinal Fischer

    Kardinaldekan - Kardinalgroßinquisitor - Kardinalbischof von Nuesca

    Titularerzbischof von Tigualu - Kardinaldekan emeritus - Erzbischof emeritus von Bergen und Metropolit emeritus von Bergen


  • Bruder Fischer,


    ihr begeht einen Denkfehler, wenn ihr nach dem fragt was ist und dies zum Maßstab der heiligen Kirche erhebt!


    Die heilige Kirche darf nicht nach dem Ist fragen, sondern muss nach dem Soll fragen!
    Das Soll ist die heilige Schrift, an dieser muss sich die Kirche ausrichten und allein an dieser! Sonst würde sich die heilige Kirche dem Zeitgeist unterwerfen! Sie wäre kein Fels, sondern nur noch Sand!


    Und wie ihr ebenso wisst verurteilt die heilige Schrift eindeutig den homosexuellen Verkehr!