Arbeitszimmer Seiner Heiligkeit

  • Frederico Gomez, Privatsekretär Seiner Heiligkeit, sitzt an seinem Schreibtisch vor dem Arbeitszimmer des Papstes und sieht einen Gardisten mit einem in schwarze Soutane gekleideten, mit violettem Zingulum gegürteten, Geistlichen hereinkommen. Er erhebt sich und nickt dem Gardisten zu.


    Ja, Eure Exzellenz?

  • Monsignore, meine Name ist Jonatan Hallberg, ich bin Bischof des katholischen Bistums Mistrinaut im Königreich Tehuri und komme mit dem Anliegen, für das Königreich eine Kirchenprovinz einzurichten. Diesbezüglich wurde ich hierher geleitet.

  • Jonatan setzt sich auf den gezeigten Stuhl, holt ein Taschentuch aus seiner Tasche und tupft sich die Stirn. Diese Hitze ist er nicht gewöhnt, in seinem Bischofssitz ist es für gewöhnlich deutlich kälter.

  • Seine Heiligkeit brütet gerade über zahlreiche Unterlagen und Schreibmappen, als sein Privatsekretär, Monsignore Gomez, kurz nachdem er anklopfte, den Kopf durch den Spalt der geöffneten Tür steckt.


    Ja, Frederico, was gibt es?

  • Bitte schickt ihn herein. Und Frederico? Bitte ruft den Erzbischof von Oakvale an. Wir möchten, dass er hier zur Audienz erscheint. Sagt ihm, dass es wichtige Dinge zu besprechen gibt.

  • Sehr wohl, Eure Heiligkeit.


    Gomez zieht den Kopf zurück und lehnt die Tür an. Mit gefalteten Händen wendet er sich dem Bischof zu.


    Eure Exzellenz, Seine Heiligkeit erwartet Euch.


    Freundlich lächelnd zeigt er auf die Doppeltür zum Arbeitszimmer des Papstes.

  • Ich danke Euch.


    Jonatan erhebt sich, faltet die Hände, tritt in das Arbeitszimmer des Papstes und fällt vor dem Papst auf die Knie.


    Hellige Far!


    Er küsst den Fischerring des Papstes.

  • Sieht wie der Bischof das Arbeitszimmer betritt, sofort auf ihn zu kommt, sich auf die Knie wirft und den ihm hingehaltenen Firscherring küsst. Freundlich lächelt er den Bischof an.


    Erhebt Euch, mein Sohn. Wir hoffen Eure Reise war angenehm und Euch hat das Warten nicht zu sehr gelangweilt.


    Freundlich zeigt er auf einen Sessel vor seinem Schreibtisch.


    Setzt Euch, Exzellenz.


    Selbst nimmt er wieder in seinem imposanten, thronartigen Schreibtischsessel platz.


    Welche Gottesfügung hat Euch zu Uns geschickt?

  • Er setzt sich in den gezeigten Sessel.


    Es sind die tehurianischen Katholiken in Tehuri, die nahezu 50% der Bevölkerung ausmachen, die mich zu Euch führen, Heiliger Vater. Im Königreich Tehuri ist nämlich bisher noch keine Kirchenprovinz der apostolisch-katholischen Kirche eingerichtet worden. Um diesen Zustand zu korrigieren, wende ich mich an Euch.

  • Ihr habt gut daran getan in dieser Angelegenheit schnell zu mir zu kommen, mein Sohn.


    Ist die Glaubensgemeinschaft der Katholiken in Tehuri stark? Werdet ihr Uns versprechen können, dass Unsere Kirche in Tehuri präsent und Unsere Priester aktiv sein werden?

  • Die Katholiken in Tehuri stellen einen der drei großen religiösen Gruppen dar. Daneben gibt es noch heidnische Vorgoten sowie die Altkatholiken, die sich von Euch abgespalten haben. In den tarischen Provinzen sind teilweise über 80% der Bevölkerung apostolisch-katholisch, und dort ist Eure Kirche präsent und Eure Priester aktiv.

  • Der Heilige Vater lächelt den jungen Bischof freundlich an. Dann klatscht er plötzlich geschäftig in die Hände und steht auf.


    Nun denn, mein Sohn. Ihr habt Uns überzeugt. Wir dürfen die katholischen Gläubigen Tehuris nicht im Stich lassen. Noch vor Ende der Woche werden wir ein Dekret erlassen, welches Tehuri zur Kirchenprovinz erhebt. Ihr selbst werde Metropolit dieser Provinz werden. Mistrinaut werden Wir zum Erzbistum erheben und Euch zum Erzbischof salben.

  • Dies ist zu gütig, Heiliger Vater. In Tehuri werden Traditionen hochgeschätzt, und traditionell ist Yikarvara der Sitz des Erbischofs und Metropoliten. Und in Anbetracht des Umstandes, dass der bisherige Erzbischof Morten Andersson um die Emeritierung ersuchte, bitte ich untertänigst darum, mich in diesem Bistum als Metropolit und Erzbischof einzusetzen.


    Ich habe auch noch ein weiteres Anliegen: Ich bin berechtigt, im Namen der snjareyschen Katholiken zu sprechen. In diesem Nachbarland Tehuris leben die Katholiken in der Diaspora und haben schon seit langem keinen Bischof mehr, weshalb diese Katholiken beschlossen haben, dem Bistum Mistrinaut und somit auch einer tehurianischen Kirchenprovinz beitreten zu wollen. Ich bitte in deren Namen daher auch um Eure Genehmigung zu diesem.

  • Nun gut, mein Sohn. Dann werde ich Euch zum Erzbischof von Yikarvara salben und Euch gleichzeitig zum Metropoliten einsetzen.


    Und Wir werden uns Gläubigen, die auf ihrem Lande keine Zuflucht zu Gott finden können, ein Gesuch auf Aufnahme in die Häuser unseres Herren in einem anderen Land nicht verschließen. Die snjareyschen Katholiken sollen Uns willkommen sein.

  • Ich bin Euch zutiefst zu Dank verpflichtet, Heiliger Vater. Ich möchte Euch zudem Mitteilung darüber machen, dass die tehurianische Königliche Familie beabsichtigt, ein Konkordat mit dem Heiligen Stuhl zu schließen, doch hierzu werden sich die Männer der Politik an Euch wenden.


    Zum Schluß bleibt mir nur noch zu sagen, dass die tehurianischen Geistlichen Euch jederzeit zu Diensten stehen. Werdet Ihr rufen, so werden wir kommen.