[Lorcia] Villa Giglio
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Wir verbringen zu viel Zeit miteinander, mein Bruder!
Meine Waschmaschine kümmert sich um das Gepäck der letzten Woche und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass mir das einsame Sinnieren um die Zukunft nicht wohltut. Da habe ich den weiten Weg auf mich genommen...
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Ja, du hast mir schon gefehlt. Wir sollten öfter gemeinsam in Klausur gehen und schwere Entscheidungen treffen.
Dann komm mal rein und lass uns gemeinsam sinnieren. Hier habe ich wenigstens den guten Wein. Auch wenn der Käse im Konklave ganz passabel war.
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Und wir haben es doch zu einem guten Ende gebracht. Ich kann nur erahnen, wie die Bürde des Vorstehers und des Erwählten gleich doppelt auf unserem guten Carlos gelastet haben muss, damals...
Noch mehr Wein? - Ich weiß nicht, ob ich das ertrage!
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Wir können auch leicht mit merolischer Orangensaftbrause anfangen. Aber glaube mir, den Wein vertragen auch wir in unserem Alter besser.
Was darf ich dir bringen lassen? Hast du Hunger?
Nunja, es war offenbar nicht die schlechteste Wahl einen aktivem Vorsteher dieses Amt zuzumuten. Das ist natürlich eine große und vor allem doppelte Belastung, aber der Kirche dennoch dienlich.
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Aber wirklich nur den guten Wein!
Wir haben zwar in der letzten Woche fürstlich diniert, mein Freund, aber ich bin heute Morgen erst einmal eine große Runde joggen gegangen. Es war ein merkwürdiges Gefühl, keine Pflichten in der Kongregation zu haben, aber es hat auch seine guten Seiten!
Wenn es keine Umstände macht, wäre ich einer petite collation nicht abgeneigt.
Carlos war kaum älter als ich, sogar jünger als du, richtig? Das Amt hat ihn umgebracht, obwohl er jung gewählt wurde. Ich hoffe, dem Heiligen Vater Silvester bleibt ein jähes Ende erspart...
Ich muss sagen, ich habe nicht verstanden, woher die eine oder andere Inspiration dieses Konklaves kam, aber ein Papst aus dem Remischen Kreis ist ein schönes Signal der Einheit, meinst du nicht?
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Für meine guten Freunde, nur das Beste!
Gegen gutes Essen gibt es keine Argumente. Ich sollte auch wieder etwas mehr Sport machen, ich bin ja dann eher im Wasser unterwegs.
Kirchenpolitisch, nach Ihnen, ist diese Wahl genau das richtige Zeichen, da gebe ich dir recht.
Wenn ich richtig erinnere, was ich zur Todesursache vernahm, ist nicht klar ob das Amt das ausgelöst oder nur befördert hat. Aber ja, dieses Amt ist fordernd. Und jedes Jahr jünger ist dafür ein Segen. Das wird wohl die größte Herausforderung für Silvester.
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Der Herr wird für seinen Diener sorgen, hoffe ich. Wenn zehn Jahre in Seinen Augen ein zu langes Pontifikat sind, können wir Jüngeren uns glücklich schätzen, noch nicht an der Reihe zu sein.
Ich bin gespannt, welche Aufgaben auf mich warten. Das Amt des Dekans steht nach der Erfahrung doch eher dir zu, mein Freund!
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Der Herr wird auch für uns sorgen.
Vielleicht nicht nach unseren Wünschen, aber er wird.
Mein Lieber Bruder in Christus,
In Sachen Erfahrung stehst du mir nichts nach, so oft wie du vertretungsweise und dann als Amtsinhaber diese Aufgabe hattest. Ich fürchte nur, unser heiliger Vater kann nur wenig mit offenen Positionen und Reformen anfangen. Zumindest eilt ihm dieser Ruf nicht voraus.
Er wird ein Band des Zusammenhalts sein, Traditionen neu begeben. Und die Dreibürgener werden jauzen vor Glück.
Auf Carlos. Auf Oswald. Auf uns.
Und ein gelingendes Pontifikat.
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Wir sind bloß Arbeiter im Weinberg des Herrn, mon ami - ich habe immer gut daran getan, das in Erinnerung zu behalten.
In meiner Kindheit hat es geheißen "vor dem grauen Haupte sollst du aufstehen". Bei den wenigen Haaren, die mir geblieben sind, gewinnst du diese Kategorie mühelos.
Es war eine Frage der Zeit, bis die Wiedervereinigung der Mutter Kirche mit sich bringt, dass ein ideeller Nachfolger Pauli auf dem Stuhle Petri Platz nimmt.
Ich habe mich oft gefragt, ob die Kurie nicht Vaticano etwas vernachlässigt hat. Das ist meine Antwort.
Auf unseren Papst Simon II. seligen Andenkens, auf unseren Papst Silvester - möge Gott ihn uns lange erhalten und der Kirche Einheit geben - und auf uns, die grauen Eminenzen!
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Wir alle, die Arbeiter im Weinberg.
Wir - und besonders du - hatten viel zu wenig Zeit für Trauer. Dabei sollten wir es als Seelsorger doch besser wissen.
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Wenn der Heilige Vater mich zu einer Audienz einlädt, werde ich ihm eine Entzerrung des Zeitplans für die Wahlgänge im Konklave vorschlagen.
Schließlich lässt sich die Inspiration durch den Heiligen Geist nicht dadurch erzwingen, dass an jedem Tag ein Versuch unternommen werden muss - ein zwischenzeitlicher Tag der Ruhe und der Einkehr hätte vielleicht mehr gebracht als zwei Wahlgänge!
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Je näher der zwölfte Wahlgang kam, desto panischer Empfand ich das Geschehen ... nicht von deiner Seite, aber die weniger erfahrenen Brüder waren sehr darauf bedacht bald eine Lösung zu finden.
Kompromisse gab es immer, aber der Wechsel von Linus zu Simon kam mir ... bedachter vor.