Aus aktuellem Anlass sollten wir uns mal überlegen, wie wir uns das Ordensleben, genauer gesagt die Struktur der Orden in unserer virtuellen Welt vorstellen. Ich hatte mir vor ein paar Jahren mal Gedanken darüber gemacht, und würde die hier zur Diskussion stellen.
Vergleichen wir es mit der Diözesanstruktur: Im Vergleich zum RL haben wir die Zahl der Kirchenprovinzen und der Bistümer drastisch reduziert, und zwar (zumindest in meiner Motivation) aus zwei Gründen: Wenn wir mehrere Spieler in einer Kirchenprovinz zusammen stecken statt jedem eine eigene Kirchenprovinz einzurichten, regen wir Interaktionen zwischen diesen Mitspielern an, sodass Aktivität nicht nur auf Kurienebene entsteht, sondern einzelne Kirchenprovinzen und die Weltkirchenebene sich gegenseitig Simulationsansätze zuspielen können (schönes Beispiel ist der Cloyd-Dietz-Konflikt, der uns jetzt in der Generalsynode beschäftigen wird). Zum Anderen führt es zu mehr Abwechslung und Vielfalt (etwa aber nicht nur in der Wappenrolle und in der protokollarischen Rangfolge), wenn nicht jeder direkt Erzbischof und Metropolit ist, sondern Doppelkreuz und Pallium etwas sparsamer verteilt werden.
Den gleichen Ansatz sollten wir meiner Meinung nach auch bei den Ordensgemeinschaften verfolgen: Statt dass jeder, der sich fürs Aussimulieren des Ordenslebens interessiert, direkt einen eigenen völlig eigenständigen und unabhängigen Orden gründet, würde ich lieber die Gesamtzahl der Orden sehr (!) gering halten, in der Hoffnung dass dann einfacher Aktivität in den Ordenshierarchien entsteht. Auf der anderen Seite wollen wir den Ordensausgestaltern auch nicht die ganze Ausgestaltung vorgeben, sondern jedem Ordensinteressierten die Möglichkeit geben, die Elemente des Ordenslebens einzubringen, die er am spannendsten findet. Das führt mich zu der Erkenntnis, dass wir wohl sehr, sehr wenige Orden haben sollten, die dafür im Vergleich mit dem RL eine eher lockere Hierarchie haben, sodass sich innerhalb der Orden Gruppen mit unterschiedlich ausgerichteten Profilen bilden können.
Konkret möchte ich also vorschlagen, dass wir genau zwei große Ordensverbände (“Groß-Orden“) haben: einen monastischen Orden (der Einfachhalt halber “Benediktiner“) und einen Bettlerorden (der Einfachheit halber “Franziskaner“). Beide Großorden würden einen “Abtprimas“ haben, der in Valsanto residieren könnte oder hier zumindest einen ständigen Vertreter (“Botschafter“) hat (man sieht, es ist kein Zufall, dass wir genau zwei Territorialabteien in Valsanto haben). Jedes Kloster (oder auch “Kongregation“) in den Kirchenprovinzen würde sich einem der beiden Großorden anschließen, hätte aber vergleichsweise viele Freiheiten bei der Gestaltung des eigenen Ordenslebens (damit etwa Franziskaner und Dominikaner dem gleichen Großorden angehören könnten). Was genau die Großorden dann für alle zugehörigen Klöster bestimmen können, liegt natürlich in der Hand der jeweiligen Mitspieler.
Ich möchte außerdem vorschlagen, dass wir nicht einfach Geschichte und Namen der Benediktiner und Franziskaner übernehmen, sondern uns in guter MN-Tradition eigene Namen und eigene Ausgestaltung für die beiden Großorden überlegen (dass die “Benediktiner“ einfach die Ordensregeln des hl Benedikt übernehmen, bleibt davon natürlich unberührt, nur dass er halt nicht hl Benedikt heißt).