Eihlish Pub
[San Pedro] Eihlish Pub
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Good evening, brother, darf ich mich zu Euch setzen?
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Oh, Bruder MacLachlan - schön Euch zu sehen.
Natürlich dürft ihr das. Habt Ihr auch Bedarf nach einem abendlichen Drink? -
Ehrlich gesagt bin ich vor allem hungrig. Wie Ihr vielleicht wisst, verantworte ich als General-Auditor die letztinstanzliche kirchliche Gerichtsbarkeit. Durch die Gerichtsreformen der letzten Jahre werden zwar mittlerweile viele Angelegenheiten auf tieferen Ebenen endgültig entschieden und es ist absolut betrachtet nicht so viel Arbeit. Aber ich nehme einfach nicht häufig genug die Reise aus meiner Heimat nach San Pedro auf und bin deswegen an den Tagen, wenn ich die Schriftarbeit der Apostolischen Signatur erledige, immer den ganzen Tag an mein Büro gefesselt.
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Die kirchliche Gerichtsbarkeit, verstehe. Dann hoffe ich Ihr bekommt nicht in Zukunft mehr Arbeit hinzu.
In meinem Fall ist es genau andersherum. Jede Menge Arbeit wartet in Astor auf mich und ich bin dankbar einige Tage in Valsanto verbringen zu können. Zu viel Arbeit kann den Blick für die wahrhaft wichtigen Dinge vernebeln, nicht wahr?
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Das ist interessant, ich fühle mich in der landschaftlichen Weite meiner eihlischen Heimat immer am wohlsten und dann macht mir viel Arbeit auch nichts aus. Die Tage in Valsanto hingegen, unzählige Sitzungen der Synode und des Kollegiums, früher die regelmäßigen Treffen in der Kurie und in den jeweiligen Dikasterien, denen ich zeitweise angehört habe - da verliere ich in der Tat leicht den Fokus auf das Wesentliche.
Cheers!Was sind denn dieser Tage die wahrhaft wichtigen Dinge auf der anderen Seite des Ozeans, die Euch nur auf dieser Seite unvernebelt vor Augen sind?
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Cheers!
Wir haben auf dem astorischen Kontinent eine Art Bürgerkrieg. Dreibürgen, Astor, Livornien, Stralien und Rebellen haben in einem Konflikt eine ganze Insel in Geiselhaft genommen.
Das Verrückte daran ist, dass diese ganze unsägliche Gesichte mit einer Geiselnahme begonnen hat und nun quasi die Geiselnehmer die Gefangenen sind.
Nur, dass nun auch 3500 unbewaffnete Kinder, Mütter, Brüder, Schwester und Großeltern mit hinein gezogen wurden. Krieg ... es scheint fast ein pervertiertes Naturgesetz zu sein, dass in den großen Fragen der Politik die kleinen Leute am Schlechtesten wegkommen ... wenn sie denn überhaupt wegkommen.
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Natürlich, es sind immer die wehrlosen, einfachen Menschen, die die großen Ungerechtigkeiten ertragen müssen. Ich habe natürlich von den Ereignissen in Stralien gehört, kann die Rollen der verschiedenen Staaten dabei aber kaum einschätzen. Könnt Ihr mir da einen kleinen Überblick verschaffen?
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Angefangen hat wohl alles mit der Entführung einer Passagiermaschine der Astorian Airways. Es gab schon Hinweise wie Bombenexplosionen auf der Insel, doch wenn die Profite winken trübt sich die Vernunft einiger Firmen. Immerhin hat die Fluglinie damals kurz vor der Entführung den Flugbetrieb eingestellt und so blieb eine Maschine samt Crew auf dem Flughafen von Geelong liegen. Als die Rückholorder aus Astor eintraf und die Crew sich auf den Rückflug dorthin einstellte war es schon zu spät...
Rebellen überrannten den Flughafen und nahmen Geiseln unter den Reisenden und den ausländischen Mitarbeitern der Airlines. Andro, Astor, Livornien ... alle Nationen waren betroffen. Es dauerte nicht lange da lagen Schiffe von Andro und Astor vor Geelong vor Anker. Als die Rebellen dann noch einen Angriff auf eines der Schiffe von Andro antraten riss auch die letzte Chance für Verhandlungen. Die Militärs der beteiligten Staaten laufen nun zu Höchstformen auf. Seitdem ist auch die Informationslage sehr unübersichtlich und wage. Es soll wohl noch irgendwelche Invasionen geben, die es irgendwie schaffen Botschaften ans stralische Festland abzusetzen. Genaues weiß aber kaum jemand, die Geheimdienste und Regierungen agieren im Dunkeln.
Dabei sind das wahrlich Dunkle die Dinge, die der eingeschlossenen Zivilbevölkerung widerfahren. Kein Essen, kein Trinkwasser und eine Horde schwer bewaffneter Soldaten auf der Schwelle des eigenen Hauses.
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Das sind in der Tat furchtbare Ereignisse. Und während manche der Offiziere wahrscheinlich froh sind, endlich wieder ihre Kriegsmaschinen einsetzen zu dürfen, müssen Männer, Frauen und Kinder, die damit überhaupt nichts zu tun haben, darunter leiden.
Und wir, als mitfühlende Menschen, stehen vor der Frage, wie wir da helfen können. Gerade wenn die Situation noch so brandgefährlich ist, können wir nicht einfach Flugzeuge mit Notrationen schicken, ohne unsere Helfer in Gefahr zu bringen. Und eine rein politische Intervention in den kriegsführenden Staaten scheint zu wenig zu sein. Ein wahres Dilemma...
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In der Tat. Ein Dilemma...
Man müsste etwas unternehmen, nicht wahr?Ja, es warten düstere Zeiten auf mich wenn ich den Ozean überquere um zurück nach Astor zu reisen.
Wie ergeht es Albernia? Ich hörte von Protesten in Cranberra. Dort ist man der Queen wohl nicht mehr allzu gut gewogen wie es scheint.
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Albernia ist ja ein sehr ruhiges Land. Es gibt kein Problem, über dass man nicht erstmal in Ruhe eine Tasse Tee trinken könnte. Insofern ist Albernia, gerade was die internationale Politik angeht, eher unaufgeregt und ein guter Ausgleich gegen viele stürmische und ständig ihre Meinung ändernde Akteure auf dem Parkett der internationalen Politik.
Was die Situation in Cranberra angeht, so sehe ich das - typisch albernisch - sehr entspannt. Was die sogenannte Unabhängigkeitsbewegung fordert, ist ja eher ein symbolischer Akt: Cranberra verwaltet sich als Crown Dominion selbst, Queen Jane hat als Staatsoberhaupt ausschließlich zeremonielle Aufgaben. Und mir scheint, dass sich diese Unabhängigkeitsbewegung aus sehr unterschiedlichen politischen Strömungen zusammensetzt. Während manche fest zur Einheit des Dominion stehen, fordern andere ein unabhängiges New Munswick. Bei vielen scheint es mir auch weniger um die Queen, als vielmehr um die besondere Kultur dieser Provinz zu gehen. Insgesamt glaube ich aber, dass eine so heterogene politische Bewegung wenig Aussichten auf langfristigen Erfolg hat.
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Bei den aktuellen Zuständen auf dem astorischen Kontinent halte ich nichts mehr für unmöglich. Wir leben in verrückten Zeiten. Vernunft und Ruhe scheinen dort nicht mehr gefragt.
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Es fehlt nur noch, dass auch in Roldem irgendeine Krise oder Katastrophe ausbricht...
Aber es gibt ja - zumindest innerkirchlich - auch gute Nachrichten auf dem Kontinent. Ihr wisst ja, dass ich mal einige Monate das Staatssekretariat geführt habe, und naja, über meine Kontakte dort habe ich gehört, dass Ihr gerade die Verfahren zur Besetzung zweier Bischofsstühle eurer Kirchenprovinz abschließt.
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Solche Nachrichten sprechen sich schnell herum. Valsanto ist ja schlimmer als die Kirchengemeinde in Astoria City.
Richtig, zwei neue Brüder haben sich uns angeschlossen und wünschen die Weihe zu empfangen. Bruder MacLachlan, Sie haben nicht zufällig einen Termin für die Weihe frei? Natürlich muss zuerst unser heiliger Vater diese Personalien absegnen, aber ich denke dies wird nur eine Formalität.
Da fällt mir ein ... wir haben in der St Andrews Cathedral in Astoria City eine Veranstaltung am 6. Dezember. Die Vengarder Sängerknaben haben sich angekündigt. Das Kardinalskollegium und die Bischöfe sind selbstverständlich ebenfalls eingeladen der Veranstaltung beizuwohnen.
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Für eine Weihe finde ich doch immer Zeit, insbesondere in den Vereinigten Staaten. Ich durfte bereits Eurem Vorgänger, dem Kardinal LaGuardia, bei der Weihe eines Suffraganbischofs von, wie hieß die Stadt noch gleich, Williamsburg assistieren. Ein sehr eindrückliches Ereignis. Ihr könnt also auf jeden Fall auf mich zählen.
Vengard? Das ist ein Ort in Dreibürgen, oder? Das klingt auch sehr spannend, ich werde mal schauen, ob ich am 6. Dezember noch eine Reise einrichten kann.
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Dreibürgen, richtig. Sollen gut sein diese Knaben. Ich bin gespannt auf ihren Auftritt.
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Erzählt mir mehr von den neue Brüdern, die Ihr weihen wollt. Meint Ihr, dass diese nach geeigneter Zeit auch für die Mitarbeit in der Weltkirche geeignet sind?
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Bruder Dietz ist ein erfahrener Theoretiker. Er lehrte valsantische Theologoie und hat sogar promoviert. Theologisch gesehen ist er sicher ohne Zweifel fähig, aber im Umgang mit den Gläubigen wird er sich noch beweisen müssen.
Jean Charest dagegen ist dagegen fast schon ein Gegenpol zu Mr Dietz. Ein Mann der Mitte und geschätzt in von den Gläubigen seiner Heimatgemeinde. Seinen Bischofsring hat er sich mit jahrelanger Gemeindearbeit meiner Meinung nach gründlich verdient.
Sie sollten sich dennoch ein eigenes Bild von den Kandidaten machen. Wir Metropoliten neigen ja nach Jahren der Zusammenarbeit zu gewissen Subjektivität bei der Beurteilung unserer Brüder.